Gartenfarben kombinieren: bunte Blumenbeete
Bunte Blumenbeete, starke Töne: so kombiniere ich Farben in meinem Garten. Achtung: es wird knackig und enegiegeladen.
Pink, Orange, Violett, Gelb – je länger ich gärtnere, desto farbstärker wird mein Garten.
Hat das mit dem Alter zu tun, der längeren Erfahrung, den tristen Corona-Jahren oder neuen Gartentrends? Ich bemerke an mir, dass ich früher fast ausschließlich Kleidung in schwarz oder weiß trug, nun aber immer mehr zu Farbe greife: pinkfarbene Bluse, royalblaue Hose, smaragdgrüner Mantel. Fast wie bei Yves Saint Laurent, dessen Mode und Garten ich auf einer Gartenreise nach Marrakesch sehr bewundert habe. Und auch im Garten ziehen seit Jahren verstärkt kräftige Farben ein.
Alles begann mit Gelb hier und da, das ich in meine zartfarbigen, eher rosa-lila dominierten Beete streute. Erst sanftes Mondgelb, später auch strahlendes Sonnengelb, das zu Violett besonders schön aussieht. Und geht das nicht auch noch zu dem kräftigen Pink der Phloxe, die von Anfang an in meinen Beeten gedeihten? Zack – wo einmal starke Töne einziehen, kommen schnell noch weitere hinzu.
Ich spüre, dass mir die Farben Energie geben. Dass selbst im Hochsommer im Juli und August, wenn früher der Garten etwas blütenarm und matt in der Hitze ächtzte, noch immer richtig was los ist. Ach was: die Beete erst richtig an Fahrt aufnehmen. Es gibt ein besonders reiches Angebot an Hochsommerstauden und Einjährigen in sonnigen Tönen, die von teilweise Juni bis zum Frost durchgehend blühen. Die Staudensonnenblume Helianthus atrorubens zum Beispiel ist unverwüstlich, die Blüten werden stark von Bienen und Schwebfliegen angeflogen und sie macht eine tolle Figur mit dem violetten Eisenkraut Verbena bonariensis. In der Vase halten sie wochenlang und überzeugen sogar noch als Trockenblumen.
Bunte Blumenbeete: Tipps zum Gartenfarben kombinieren.
In der Gestaltung bunter, möglichst lang und üppig blühender Blumenbeete geht es um deinen ganz persönlichen Geschmacks, die Kombination von Farben mit starker Wirkung und das passende Pflanzenmaterial.
Wenn dir klar ist, was dir gefällt, kannst du dir wie in der Malerei die Farbwirkung anhand des Farbkreises vergegenwärtigen: Nebeneinander liegende Farben ergeben ein harmonisches Bild. Je weiter du dich entfernst, desto spannungsreicher wird es. Gegenüberliegende Farben nennt man Komplementärfarben. Sie haben die stärkste Kraft. Das siehst du, wenn du die Primärfarben Blau mit Orange, Gelb mit Violett und Rot mit Grün kombinierst.
Kühle Farben wirken, als seien die Objekte weiter entfernt, sie wirken ruhig und entpannend. Warme Farben holen die Pflanzung näher an den Betrachter und signalisieren volle Energie.
Weiß ist zu allem die perfekte Ergänzungsfarbe, gleicht aus und bringt Leichtigkeit.
Und wenn du dich jetzt fragst: Was ist mit Rosa, Lachs und allen Pastelltönen? Auch dann ist Weiß als Beimischung zu den Vollfarben mit im Spiel.
Zur gelungenen Kombination von Pastellfarben ist mein Rat, sie entweder untereinander zu verwenden, oder im Bereich der jeweiligen Farbtemperatur warm oder kühl zu bleiben. So passt für mich zum Beispiel Rosa gut zu allen anderen kühlen Tönen, selbst wenn sie kräftig sind, wie ein starkes Violett. Rosa harmoniert auch gut mit Zartgelb. Zum kräftigen Gelb-Orange würde ich stattdessen kräftiges Pink kombinieren.
Die nächsten Fotos zeigen dir, welche Zusammenstellungen im Garten laut „Hallo“ rufen, aber dennoch nicht den Eindruck vermitteln, das passe doch alles nicht zusammen oder wirke planlos. Wie immer gilt: Es ist nicht ratsam, alles umzusetzen und alle Farben zu verwenden. Entscheide dich für eine Farbkombi, die dir gut gefällt, und die wiederholst du im Beet und am besten an mehreren Stellen im Garten.
Ich hoffe, du kannst mit dem Artikel einige Inspirationen für deinen Garten mitnehmen. Nur Mut bei der Verwendung kräftiger Farben. Ich kann dir versprechen: Es lohnt sich. Dein Garten wird dir sehr viel Energie und Freude zurückgeben.
Hinterlasse wie immer gern einen Kommentar, wie du mit dem Thema „Gartenfarben kombinieren: bunte Blumenbeete“ umgehst. Was sorgt bei dir im Garten für den gewissen Wow-Effekt?