Interview zur Balkonblütenpracht: so geht’s mit Surfinia Petunien

Ein Traum: Blütenpracht im Balkonkasten mit Petunien. Die Sorte Sulfinia Purple kann fast bis zu einem Meter lang wachsen. Eine Balkongärtnerin aus Nabburg verrät im Interview, wie es geht.

Kennst du das? Die Mischung aus Bewunderung, ehrlicher Anerkennung und leisem Neid? So geht es mir beim Anblick der Balkonkästen in den Alpenregionen. Stramme Geranien, wallende Petunien, abertausend Blüten unterstützt durch strotzend grüne Begleiter wie Zierspargel oder Weihrauchpflanze – ich fasse es nicht, wie die Bergbewohner das hinbekommen.

Postkartenmotive wohin man schaut. Ja haben die denn alle grüne Daumen? Das menschliche Genom ist doch entschlüsselt, lässt sich da nicht googeln, warum es Süddeutsche, Österreicher und Schweizer so draufhaben mit den bunten Blumenbalkonen? Eigentlich müsste man wohl auch überall ein „-innen“ dahintersetzen, denn es scheint ein Mindestmaß an Östrogen dazuzugehören, Sommerblumen auf Hochleistungsniveau heranzuziehen.

Ich will dem Geheimnis auf die Spur kommen und frage Silvia Greilich vom Schwarzen Adler in Nabburg in der Oberpfalz, wie sie eine Pracht hinbekommt, von der eine Berliner Flachlandtirolerin nur träumt. In diesem hübschen Ort direkt über der Nab verbrachten wir jüngst einen herrlichen Abend und ich konnte den Blick von den lila Blütenwogen nicht lassen.

Liebe Frau Greilich, was ist Ihr Geheimnis für solch prachtvolle Petunien?

Um ehrlich zu sein, es gibt gar kein Geheimnis. Es lohnt sich, wie überall, auf Qualität bei den Produkten zu achten. Wichtig ist, dass es Hängepetunien sind. Ich kaufe vom Gärtner gezogene Hängepetunien Surfinia ‚Purple‘, die 80 cm lang werden. Von anderen Sorten, die diese Anlage nicht mitbringen, können Sie solches Wachstum nicht erwarten.

Was braucht es noch?

Ich benutze gutes Substrat, extra für Balkon- und Kübelpflanzen, und verwende teilweise Kästen mit Wasserreservoir; vorn an der Brüstung habe ich aber auch ganz normale Kästen hängen.

Weil Petunien sehr zum Befall mit Läusen neigen, gebe ich auch von vornherein Anti-Läuse-Stäbchen in die Erde. Das ist wirklich wichtig!

Und wie pflegen Sie die Petunien über die Saison?

Natürlich brauchen die Pflanzen sehr viel Dünger. Ich habe da einen Petuniendünger. Der enthält viel Phosphor für die Blütenfülle und auch noch Eisen. Das hilft gegen gelblich-kränkliche Blätter. Ein- bis zweimal in der Woche dünge ich mit dem Gießwasser. In regnerischen Phasen ist das manchmal schwierig, weil ich dann ja nicht noch mehr Nässe draufgeben kann. Heuer im Juni hab ich mir echte Sorgen gemacht, aber dann wurde es zum Glück trockener.

Gießen Sie denn täglich?

Ich kontrolliere die Erde. Wenn sie sich beim Draufdrücken trocken anfühlt, gieße ich, sonst nicht. Nach Bedarf eben.

Eine Frage zum Standort – gibt es hier den ganzen Tag pralle Sonne?

Ganz klar: Petunien brauchen richtig viel Sonne. Hier haben sie einen halben Tag Sonne. Wenn es im Sommer richtig heiß wird, schützt unsere Markise die Gäste auf der Terrasse, was auch den Petunien gut bekommt. Regen und Wind mögen Petunien eigentlich nicht, aber die Sorte Surfinia ist unempfindlich und verklebt nicht. Ausputzen muss ich auch nicht groß – ich komm an die Blüten unterm Fenster auch gar nicht mehr ran.

Sie haben sich entschieden, zu Ihrem gelben Haus nur eine lila-pinkfarbene Sorte zu pflanzen.

Ja, lieber nur eine, aber dafür richtig viel. Das gibt einen tollen Effekt von Üppigkeit. Auf der hinteren Hausseite habe ich übrigens nur Geranien. Die gedeihen mit der identischen Pflege und auch einem halben Tag volle Sonne ebenfalls prächtig.

Ganz lieben Dank für diesen Einblick und alles Liebe für Sie, liebe Frau Greilich, den Schwarzen Adler und natürlich Ihre Blumenpracht.

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