Kirschblüten im Lilienthalpark

Der Lilienthalpark in Berlin-Lichterfelde: ein kleines Ausflugsziel, das jetzt zur Kirschblüte besonders lohnt. Oder wieder im Herbst zur Laubfärbung.

Die meisten Besucher, die zum Fliegeberg kommen, sind Bewunderer des Flugpioniers Otto Lilienthal. Aber auch für Gartenfreunde lohnt sich ein Besuch des Lilienthalparks, denn er hat den Status eines Berliner Gartendenkmals und ist jetzt besonders sehenswert. Die schlichte, am formalen Wasserbecken ausgerichtete Bepflanzung besteht aus Nelkenkirschbäumen Prunus Kanzan sowie Forsythien, die derzeit herrlich und durch die kühle Witterung gemeinsam blühen. Leider habe ich einen Zeitpunkt mit bewölktem Himmel erwischt, bei Sonnenschein dürfte alles noch schöner ausschauen.

Der von dem Gedanken fliegen zu können besessene Erfinder Lilienthal ließ auf dem Areal 1894 einen 15 Meter hohen Berg aufschütten. Er diente ihm und seinem Bruder als Startpunkt für zahllose Flugversuche mit seinen Fluggeräten. Es heißt, dass er es fertigbrachte, mit manchen bis zu 80 Meter weit zu gleiten. Dass diese Versuche nicht bedeuteten, alle Risiken im Griff zu haben, lernt bis heute jedes Kind in der Schule: Otto Lilienthal bezahlte seinen Pioniergeist mit dem Leben. Er stürzte 1896 bei einem Flugversuch in den Rhinower Bergen ab und erlag seinen schweren Verletzungen.

Bereits ein Jahr später wurde das Gelände in Lichterfelde zu einem Park umgestaltet. Das heutige Gartendesign entstand von 1928 bis 1933 nach Entwürfen des damaligen Steglitzer Stadtbaurates Fritz Freymüller und des Gartenarchitekten Paul Eschenbach. 1990 wurde die in die Jahre gekommene Anlage restauriert. Der dazugehörige kleine Park mit Teich und der Spielplatz machen aus dem Ganzen eine runde Sache für einen kleinen Spaziergang. Oder für eine Joggingrunde mit besonderem Work-out die Stufen hoch und runter. Und hoch. Und runter.

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Adresse:

Schütte-Lanz-Straße 37

12209 Berlin-Lichterfelde