Serie Vasen: wie ein Kenzan die Aalto Vase gebrauchstauglich macht

Wilde Blümchen brav gebändigt: So klappt das mit der Aalto Vase, mit der ich irgendwie nie richtig warm wurde. Bis jetzt; bis ich einen Kenzan verwendete.

Ich hab da diese wunderschön geschwungenen Glasvasen, Designklassiker, die bereits 1937 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurden. Der Architekt Alvar Aalto hatte diese wellenförmigen Glasobjekte unter dem Projekttitel »Lederhose einer Eskimofrau« entworfen. Wer hier schon länger mitliest, weiß: Solche Stories gefallen mir. Und da die finnische Firma iittala die Vasen seit nunmehr fast 80 Jahren vertreibt, na ja, da kann ich mit meinem Warenkorb doch nicht so einfach vorbeigehen…

Aber! Das Ding ist schwierig. Ich habe sie in den letzten Jahren eigentlich immer nur für dicke Tulpensträuße verwendet, da die unterschiedlichen Wellen die Blütenstiele zarterer Gebinde ganz doof umkippen lassen. Nun allerdings, da ich mehr und mehr ins Ikebana einsteige, kam mir der zündende Gedanke.

Mit dem Kenzan Fusion aus Finnland und Japan.

Man nehme die letzten Blümchen aus dem Garten – hier Wiesenknopf Sanguisorba, Eisenkraut Verbena bonariensis sowie Sterndolde Astrantia major -, staube die »Lederhose einer Eskimofrau« ab und packe den Kenzan von der letzten Ikebana-Session aus. Los geht das Blumenstecken mit Erfolgsgarantie. Mit dem japanischen Steckigel benötigen die Blumen nämlich keinen Halt mehr durch die Vase selbst. Das ist bei diesen wenigen und dazu tänzerisch wilden Blümchen ganz besonders hilfreich. Alvar Aalto hätte so ruhig noch mehr Buckel und Beulen einbauen können.

Um den Kenzan zu verstecken, kommt etwas Kiesel darauf – fertig ist ein Gesteck, das ich »Blütengeishas tanzen auf den Wellen des Fjords« nennen möchte. Alles klar?

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