Idee, Floristik
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Adventsschmuck trendy: nachhaltig mit getrockneten Blüten und Blättern

Adventskranz 2018

Gehörst du zu denen, die sich von Rosen- oder Hortensiensträußen nicht trennen können, auch wenn die ersten Köpfe hängen oder die Blütenblätter eintrocknen? Oder die Gräser angepflanzt haben und Samen- und Fruchtstände stehen lassen? Sehr gut, dann hast du nämlich bereits alles in Haus und Garten, was du für deinen Adventskranz brauchst. Nachhaltigkeit ist angesagt, Blumen trocknen, Dinge wiederverwenden, ihnen neuen Pepp geben, indem einfach der Kontext verändert wird. Mir gefällt daran auch, dass der Bezug zur Dekoration deutlich höher ist, wenn die Materialien für mich eine Geschichte haben.

Beeindruckende Beispiele für üppige Kränze und Gestecke, die auch nach der Adventszeit noch Bestand haben werden, gab es jetzt in der Adventsausstellung der Floristik-Trendsetter  Marsano zu bestaunen. Inhaberin Katrin Jahn erklärt den aktuellen Ansatz mit einer sommerlichen Zugfahrt zu einer Messe nach Frankfurt und den Eindrücken der verdorrten Landschaft vorm Fenster. Viel trocken, viel braun, aber so ist Natur eben. Katrin und Kollegin Annett Kuhlmann kam der Gedanke, die im Geschäft anfallenden unverkäuflich gewordenen “Blumenabfälle” nicht wegzutun, sondern zu trocknen und daraus Adventsschmuck der besonderen Art zu fertigen. Einige Eindrücke habe ich dir mitgebracht.

Wenn du mehr über Katrin und Annett lesen willst, geht es hier zu einem Interview mit ihnen.

Zum Vergrößern der Fotos in diesem Beitrag klicke sie einfach an.

Meine Interpretation eines nachhaltigen Adventskranzes.

Mein eigener Adventskranz aus getrockneten Materialien ist wie immer kein Kranz, denn dazu fehlt mir das floristische Können. Ich verwende bevorzugt Omas großen alten Zinnteller, auf dem ich die Zutaten nur drapieren muss. Zum Einsatz kamen Hortensien, Silberblatt (Lunaria), Schleierkraut und Stacheldrahtpflanze (Calocephalus) – der Gesamteindruck ist daher weiß und crème. Getrocknete Materialien zumindest in den Mix mit einzubauen, mache ich ja auch schon lange (meine Adventsarrangements habe ich dir unten alle verlinkt), neu war für mich die Konsequenz, mit der Katrin und Annett Getrocknetes verwenden. Ich hab’s ausprobiert und auf Nadelgehölze ganz verzichtet. Inspirierend fand ich auch Idee, Akzente in Blattgold und -silber zu setzen. Ich habe nur wenig davon verwendet, da ich den natürlichen Look nicht verlieren wollte.

Vergolden mit Blattgold.

Blattgold ist erstaunlich günstig im Bastelbedarf zu erwerben und wird mit einer so genannten Vergoldermilch oder Mixtion aufgetragen. Diese wird aufgepinselt und man kann sie nach 20 Minuten und bis zu 60 Stunden lang verarbeiten. Da ich nur grobe Stücke aufbingen musste, habe ich die hauchfeinen Blätter einfach mit den Fingern aufgenommen. Willst du jedoch ebene Flächen gleichmäßig beschichten, solltest du die sehr leicht zerreißenden Blattgoldblätter mit einem Messer aus dem Heft nehmen und sie auf einem Brettchen passend zuschneiden. Dann lädst du einen feinen Pinsel elektrostatisch auf, indem du dir damit über den Handrücken fährst. Das Gold bleibt an den Pinselhaaren kleben und kann auf das Werkstück aufgetragen werden. Mit dem Pinsel streichst du das Blattgold glatt und drückst es fest.

Was die Nachhaltigkeitsaspekte von Blattgold angeht, habe ich herausgefunden, dass es keine Verbindung mit anderen Stoffen eingeht und man keine Bedenken haben muss, sie zu entsorgen (man kann Blattgold ja sogar essen und à la Danziger Goldwasser trinken – was ich jedoch schon immer seltsam fand). Das wird aber sowieso noch eine Weile dauern, denn nach der Adventszeit wandern die Materialien in eine hohe Glasvase und werden mich noch lange erfreuen.

Sicherheitshinweis, damit nichts brennen kann.

Damit der Adventsschmuck nicht in Flammen aufgeht, verwende ich sehr hohe Kerzen (30 cm) und achte darauf, dass sie nicht soweit herunterbrennen, dass das trockene Material Feuer fangen könnte. Damit nichts kippelt, fixiere ich die Kerzen mit einer Fixiermasse von der Rolle, die es im Floristikbedarf gibt.

 

Ich wünsche dir eine zauberhafte Adventszeit! Wenn du magst, hinterlasse mir einen Kommentar, was heuer bei dir unter die Adventskerzen kommt.

 

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8 Kommentare

  1. Liebe Xenia,
    danke für die Inspiration, ich mache mich gleich auf den Weg, um die Shabby-Pflanzen aus dem Garten zu holen… Marsano ist ebenfalls ein guter Tip und findet sicher Einlass in meine neue Buchidee…Liebe Grüsse, Susanne von hauptstadtgrün

    • Berlingärtnerin sagt

      Da wird sich Mansano sicher freuen. Dir viel Freude bei der Adventsernte, liebe Susanne.

      Herzliche Grüße, vielleicht lernen wir uns ja auch mal offline kennen!

  2. Steffi sagt

    Sieht so schön aus, Xenia, sowohl bei Marsano als auch bei Dir! Ich habe es nicht so mit Kugelglanz und wenn schon, finde ich die schon angelaufenen Kugeln am schönsten. Komplett aus Naturmaterialen finde ich Adventsschmuck am schönsten, und dieses Jahr zieht es mich auch eher zu den hellen Farbtönen und zarten Materialien.
    Liebe Grüße
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Ich danke dir, Edith, und grüße herzlich. Hab eine zauberhafte Adventszeit und bleib gesund!

  3. Wunderschöne Deko. Wie dekorieren auch mit Naturmaterialien. Von unseren Spaziergängen nehmen wir Tannenzapfen mit und verwenden Sie als Deko. Unser Adventkranz ist ein einfacher Weidekranz mit Olivenzweigen. LG

    • Berlingärtnerin sagt

      Weide mit Olive: Das nenn ich nachhaltig. Der ist dann absolut ganzjahrestauglich.

      Herzliche Grüße!

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