Unterwegs
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Gartenwochenende Berlin-Potsdam: Pflanzen-Enthusiasten auf Reisen

Gemüsegarten

Über ein Gartenreise-Wochenende mit der Facebook-Gruppe “Pflanzen-Enthusiasten”. Viele schöne Stationen in Berlin und Potsdam bei bestem Wetter.

Die Aussicht, mich ein ganzes Wochenende mit Pflanzen-Enthusiasten austauschen zu können, war sehr verlockend. Begeistert hatte ich daher zugesagt, als ich gefragt wurde, eine kleine Gartenreise der gleichnamigen Facebook-Gruppe zu organisieren. Nun war es soweit und wir konnten zweieinhalb wunderbare Spätsommertage miteinander verbringen.

Führung durch die Gärten der Welt.

Marzahn-Hellersdorf ist zwar aus Berliner Sicht janz weit draußen, aber auch der Ort, an dem die “Gärten der Welt” auf 43 Hektar versammelt und Gartenbegeisterten zugänglich sind. Trotz “Fridays for Future”-Demonstrationen und die fast obligatorische S-Bahn-Störung auf der Stadtbahn schaffte es eine zu allem entschlossene Gruppe der Pfanzen-Enthusiasten dennoch, Marzahn zu erreichen. Erwartet wurden wir von Beate Reuber, seit Jahrzehnten Leiterin des Parks, die uns höchstpersönlich führte und zu allen Fragen Rede und Antwort stand. Wir genossen eine Fahrt mit der Seilbahn samt Blick vom Wolkenhain über das gesamte Gelände sowie Einblicke in ausgewählte Themengärten.

Alle Fotos vergrößen sich durch Anklicken.

 

Im Karl-Foerster-Garten in Potsdam.

“Der Giersch muss weg” – nach diesem Motto treffen sich jedes Jahr Helferinnen und Helfer im Karl-Foerster-Garten in Potsdam und die Tradition wurde auch ins Gartenwochenende eingebaut. Klingt seltsam? Kurios daran ist tatsächlich, dass ein gemeinschaftlicher Einsatz gegen das lästige Kraut sogar Spaß machen kann. Die Laune der Truppe am Samstagvormittag war jedenfalls bestens. Zur Belohnung gab es ein nettes Mittagessen im Privatgarten bei strahlendem Sonnenschein und eine sachkundige Führung durch Gärtnerin Kristina. Absolute Highlights im Foerster-Garten derzeit: Astern und Gräser. Bei mir wurde angesichts der schönen Sorten wie immer der Shopping-Reflex ausgelöst, sodass (nicht nur) ich noch schnell einen Abstecher in die benachbarte Gärtnerei machen musste.

 

Fuchsien und Stauden bei Näsers.

Achtung Fuchsien könnte auch am Eingang zum Garten von Christa und Dr. Konrad Näser stehen. Die schönen Kübelpflanzen sind – neben dem reizenden Gärtnerehepaar natürlich – die eindeutigen Stars im beeindruckenden Potsdamer Privatreich. Auf 2.000 Quadratmetern wachsen hunderte Fuchsien, die nicht nur über die Vegetationsperiode hinweg gehegt und gepflegt werden wollen, sondern auch fachgerecht überwintert werden müssen. Zehn Tage dauert es für das Paar, bis alle entblättert, zurückgeschnitten und im Glashaus untergebracht sind. Beinahe hätte sich bei mir wieder das gefürchtete Will-haben-Gefühl eingestellt, aber die Tatsache, dass Fuchsien weder winterhart sind, noch mit Trockenheit zurechtkommen und bei Temperaturen über 25 Grad anfangen zu leiden, hat den Verstand über den Bauch siegen lassen. Ein Rat von Christa Näser an alle, die dennoch nicht widerstehen können: Achtet darauf, dass die Wurzeln im Topf nicht zu warm werden. Sie können sonst das Gießwasser nicht mehr aufnehmen und vertrocknen trotz Wassergabe.

Weitere Hingucker im Garten sind natürlich viele besonders schöne Stauden wie die Rudbeckien, die Krötenlilie oder staudige Clematis. Schließlich leitete Konrad bei Foerster viele Jahre die Staudenzüchtung. Auch heute noch gilt er als Koryphäe auf dem Gebiet der Staudenbewertung.

 

Könglich: Gartenakademie und Gärtnerlehranstalt plus Botanischer Garten.

Wer einen ganzen Tag mit schönen Pflanzen verbringen will, ist in Berlin-Dahlem richtig. Am dritten Tag unseres Gartenwochenendes standen der Botanische Garten, die Königliche Gartenakademie sowie die Königliche Gärtnerlehranstalt auf dem Programm. Im Botanischen Garten schickt sich gerade die Victoria-Seerose zur Blüte an. Wer hohe Temperaturen mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit nicht scheut, sollte unbedingt das neue Victoria-Haus besuchen.

Im Freien gefiel mir besonders, was sich auf dem Rasen abspielte: Dass die Flächen vor den Gewächshäusern zum Entspannen genutzt werden dürfen, was insbesondere Familien mit Kindern anzog. Und dass schon unzählige Herbstkrokusse lila-blaue Matten bildeten – wie ein Hauch von Frühling.

Eine ganz eigene, an England erinnernde Welt, tut sich auf dem Gelände der ehemals königlichen Gärtnerlehranstalt auf. Die Gartenakademie in den ehemaligen Gewächshäusern ist ein Besuchermagnet für alle, die “kultiviertes Gärtnertum” lieben und auf der Suche nach Inspiration, schönen Pflanzen oder Accessoires sind. In den benachbarten Schaugärten wird deutlich, dass Karl Foerster Absolvent der Ausbildungsstätte war: Der Senkgarten mit Wasserbecken sowie die Staudenverwendung riefen ein Deja-vu zum Tag zuvor in Potsdam hervor.

Ich bedanke mich bei allen Garten-Enthusiasten, die über die Tage zu den unterschiedlichen Programmpunkten dabei waren, und freue mich, wenn wir uns irgendwann in anderen schönen Gärten wiedersehen.

Nachschlag gefällig? Mit wunderschönen Fotos hat Teilnehmerin Sylvia Knittel die Stationen des Wochenendes festgehalten. Klickt mal rein in den gleichnamigen Blog.

 

3 Kommentare

  1. Martina Vetter sagt

    Ich möchte mich auch bedanken, für den schönen gemeinsamen Spaziergang in den Gärten der Welt.
    Wie schön zu sehen, was du gesehen hast. lach
    Deine Fotos gefallen mir sehr.
    Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit.
    bis bald mal wieder.
    Rosa Canina

  2. Sylvia Knittel sagt

    Danke liebe Xenia für den schönen Blogbeitrag! Ja, es war ein echtes Highlight für mich, diese Gärten zu sehen und eine tolle Zeit zusammen. Danke fürs Organisieren und auf bald :)

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