Ikebana-Ausstellung kreativ – Inspirationen aus der Sogetsu-Schule
In der Villa Donnersmarck in Berlin fand zum parallel stattfindenden Tag des offenen Gartens eine beachtenswerte Ausstellung der Ikebana-Gruppe rund um Ulrike Vogler statt. Die Sogetsu-Schule zeigte abermals, wie kreativ ihre Arrangements sein können.

Ulrike Vogler
Aus einer alten verbogenen Waschmaschinentrommel wächst eine Sukkulente, die Vanda-Orchidee scheint von ihrer südostasiatischen Heimat über die Einflüsse Japans nun endlich in Berlin ihre Heimat als Ikebana-Schönheit gefunden zu haben: Lehrerin Ulrike Vogler ist selbst kreativer Mittelpunkt der Ausstellung, hat aber ihre Schülerinnen und Lehrerinnen-Kolleginnen an Board, wenn es heißt, eine kleine, feine Ausstellung der Sogetsu-Schule in Berlin zu präsentieren. In den Räumen der Villa Donnersmarck im Stadtteil Zehlendorf war die Gruppe schon das zweite Mal zu Gast.
Der aufrechte Grundstil wurde in seiner erhabenen Schön- und Schlichtheit ebenso präsentiert wie so ausgefallene Ideen, Ikebana mit Stiften, Gemüse oder Altmaterialien aus Kupfer zu interpretieren. Sogetsu habe ich immer wieder als eine Ikebana-Schule erlebt, die einerseits in die Formenlehre der japanischen Blumensteckkunst einführt, die aber andererseits so viel Freiheit zum Experimentieren mit Pflanzen und Gefäßen gestattet, dass die Besucher einer Ausstellung mit so viel Inspiration für ihr eigenes Gestalten nach Hause gehen, dass alle das Gefühl haben: Völker- und Kunstverständigung funktionieren hier bestens.
Über Ulrike und die Gruppe sei gesagt, dass ich das Vergnügen hatte, eine ganze Saison gemeinsam annähernd jeden Samstag zusammen zu gestalten. Dass ich an der Ausstellung schweren Herzens nicht teilnehmen wollte, hatte damit zu tun, dass ich mich neben Job, Bloggerei und Familie nicht noch weiter verpflichten konnte. Ich hoffe aber, es im nächsten Jahr realisieren zu können.
Alle Fotos vergrößern sich durch Anklicken.
- Elke Jacob: Die Leichtigkeit des Seins
- Villa Donnersmarck als perfekter Ausstellungsort
- Gezeigt wurden so unterschiedliche Arrangements wie Materialien aus dem Wald oder Accessoires aus Plastik
- Bärbel Seeliger-Wolf und eigens gestaltete Vase in Nagellack-Technik
- Barbara Auth zeigt das Einhandklatschen in Berlin. Und Pink
- Diese steingraue Schönheit ist von Bärbel Seeliger-Wolf
- Als „Angespitzt“ bezeichnet Rosemarie Wüstenberg-Bertram ihr Arrangement
- Der aufrechte Grundstil (links) wirkt stets erhaben. Hier gezeigt von Yvonne Schleusner. Rechts ein Freestyle-Arrangement von Burgunde Pardy
- Ulrike Vogler zeigt nicht nur ein besonderes Arrangement, sondern auch eine Upcycling-Vase
- Gisela Martens: Nostalgie mit Rhododendren und Zierlauch
- Bärbel Seeliger-Wolf ist überzeugt: Gemüse als Kunstwerk
- Karin Jarchow-Redecker: Schoten als Heimstatt für Orchideenblüte
- Derb und zart
- Ulrike Vogler: Natur wird siegen. Zumindest über Gullysiebe
- Detail aus Ulrike Voglers Arrangement mit einem verbeulten Gullysieb
- Barbara Raabe lässt Cosmea tanzen
- Hier treffen sich Yin und Yang (Sabine Wienczkowski)
- Traumhafte Räumlichkeiten
- Der Star der Ausstellung: die Vanda-Orchidee von Ulrike Vogler
- Zwei Sogetsu-Arrangements von Renate Murawski
- Bei Renate Murawski dreht sich alles um Kupfer
- Der schlafende Mond von Sabine Wienczkowski
- Barbara Raabe zeigt Rosen im Schachtelhalm-Korb
Über mich


Die Faszination für Ikebana kann ich gut nachempfinden. Das Suchen nach einem harmonischem Gesamteindruck, das Querdenken, das Beschäftigen mit der sinnlichen Qualität der verwendeten Pflanzen und begleitenden Materialien. Diese Ausstellung zeigt so viele inspirierende Details wie z.B. die Zitrone, die ihr Einkaufs-Netz behalten darf… Die Räume finde ich auch ideal für eine solche Ausstellung. Danke Dir fürs Zeigen!
Liebe Grüße, Steffi
Beste Steffi, vielleicht hast du ja auch selbst mal Lust. Ikebana würde in seiner Feinheit und mit dem kulturellen Anspruch sehr gut zu dir passen.
Möglicherweise geht es den anderen Lesern ähnlich wie mir: es sind die Bilder aus den Gärten, mit den Pflanzen in ihrem lebendigen Umfeld aus Sonne, Erde, Wind die uns und unsere eigenen Gartenwünsche und – sorgen oft sehr spontan ansprechen und begeistern.
Dagegen spielt die hohe Kunst des Ikebana in einer anderen Liga! Selber habe ich als Schülerin früher im Fernsehen (3. Programm natürlich) mehrere Folgen einer Ikebana Serie mit Interesse angesehen, ich glaube es kam am späten Samstagnachmittag. Der oder die – es wechselte- Künstler/-in zelebrierte die Kunst der 3 gestalterischen Kräfte Soe Shin und Hikae und arrangierte – passend zur Jahreszeit- einzelne Blütenstängel, Zweige, auch mal ein großes Philodendronblatt und vieles andere auf oder in einem edlen Gefäß oder auch grobem Rindenstück. Alles sehr bedeutsam und ausdrucksstark, streng nach uralter Kunst und am Ende in Großaufnahme eindringlich repräsentiert. Ich liebte diese Sendungen!
Selber fehlt mir die Geduld (und das Können) für diese in vergangenen Zeiten von Adligen und Geishas erlernte Kunst, aber sie ist es Wert immer wieder beachtet zu werden, da sie der Seele und der besonderen Eigenart der einzelnen Pflanze eine ganz besondere Bedeutung und Faszination verleiht.
Danke für die schönen Bilder von dieser feinen Ausstellung!
Liebe Grüße,
Bea
Liebe Bea,
herzlichen Dank für deine immer so bereichernden Kommentare! Ich bin übrigens sicher, dass auch in dir eine Ikebana-Schaffende stecken würde. Insbesondere die Sogetsu-Schule ist sehr offen und fördert Kreativität enorm. Und mich entspannt es ganz einfach. Da bin ich nicht allzu kritisch bei den Ergebnissen mit mir. ;-)
Vielleicht wäre Ikebana ja etwas für die gartenfreie Zeit.
Beste Grüße!
Liebe Xenia,
herzlichen Dank für den tollen Artikel über meine Ausstellung! Ich freue mich sehr! Und weißt Du was? Der Star der Ausstellung, die Vanda-Orchidee, hat nach der Ausstellung einen Platz in meinem Garten gefunden. Habe sie in meinen Zierahorn gehängt. Dort hat sie doch tatsächlich zwei weitere Blütenrispen getrieben und den ganzen Sommer über geblüht! So ein Wunder!
Liebe Ulrike, das klingt wirklich reizvoll. Sah bestimmt beeindruckend aus. Ich drücke die Daumen für eine erfolgreiche Überwinterung!
Bis hoffentlich bald, beste Grüße!