Interview: AvantGardening, das Gartenbuch von Torsten Matschiess
Eine Rezension des Gartenbuchs AvantGardening von Torsten Matschiess samt Interview mit dem Autor – und mein Lesetipp für die Blogparade über Lieblingsgartenbücher.
Ich war schon voller Vorfreude. Ein Buch von Torsten Matschiess – super. Endlich. Seit er die Ankündigung für AvantGardening bei Facebook gepostet hatte, war mir klar, dass ich das lesen wollte. Ich sehe nämlich viele Gartenbilder bei Facebook – und ich sehe Torstens Fotos aus seinem Garten. Sie stechen heraus, insbesondere im Herbst und Winter, wenn sich gärtnerisch die Spreu vom Weizen trennt.
Torsten ist einer meiner besonderen Digitale-Gartenwelt-Kontakte: Länger als ein Jahr schon verfolge ich in den sozialen Medien, was er im echten Leben so macht: seinen eigenen, über 8.000 qm großen Garten beackern – den inzwischen schon legendären Garten Alst am Niederrhein – und mit diesem Erfahrungsschatz auch andere Gartenbesitzer beraten. Inzwischen ist er in beidem so erfolgreich, dass nicht nur ganze Busladungen an Gartenbesuchern bei ihm vorfahren, sondern er auch beim Ulmer Verlag den Auftakt zu einer Buchreihe über „besondere Highlights aus den Bereichen Gartengestaltung, Pflanzenwissen und -verwendung“ bilden darf. Dass er den Nerv der Zeit trifft, zeigen proppevolle Lesungen und begeisterte Pressestimmen, die ihn als „Propheten“ feiern. Tatsächlich könnte man bei seinem Outfit ’schwarzer Hut, schwarzer Mantel, schwarze Budapester‘ auf die Idee kommen, er sei zwar vielleicht nicht grad wie die Blues Brothers im Auftrag des Herrn, aber schon irgendwie in einem höheren Auftrag unterwegs.
AvantGardening, das Buch.
AvantGardening ist ein Buch mit klugen und unterhaltsamen Texten sowie tollen Fotos (Jürgen Becker) über eine überzeugende Art zu gärtnern. Das Beispiel ist der inzwischen oft gar nicht mehr private Privatgarten des Autors. Wir lesen, wie es 2003 mit dem Garten anfing und was die ehemals reinen Selfmade-Gärtner Torsten Matschiess und seine Partnerin Daniela Pawert seitdem an Gelungenem und Misserfolgen mitgenommen haben und partizipieren an ihrem Wissen.
Es geht um die Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten; es geht um eine bestimmte Haltung zum Gärtnern, um Stil und um Ressourcenplanung. Torsten schreibt über seine Gestaltungsprinzipien und seine Lieblingspflanzen; übrigens zählen neben Kerzenknöterichen, den allgegenwärtigen Gräsern und Großstauden auch Rosen dazu. Er geht überdies auf typische Kundenanforderungen aus seinem Gartenberateralltag ein und zeigt zum Beispiel Alternativen zu klassischen Sichtschutzwänden oder dem Modegehölz ‚Annabelle‘ auf. Er rechnet vor, dass es viermal aufwändiger ist, eine Rasenfläche als ein Staudenbeet zu pflegen. Er regt an, alte Regeln zu hinterfragen. Das Buch heißt nicht von ungefähr AvantGardening. Wenn ich es in der Buchhandlung ins Regal einsortieren müsste, käme es neben die Titel zum New German Style oder zu Petra Pelz. Ich würde es insgesamt „Piet Oudolf weiterdenken“ nennen. Was es nicht ist: Es ist kein Ratgeber à la ‚In 10 Schritten zum Vorgarten‘. Auch kommen Obst und Gemüse oder Zwiebelblumen nicht vor.
Ein Wort noch zur Aufmachung des Buches: Der Verlag hat sich für ein Layout im gerade angesagten Retrodesign mit dominanter Typografie, ein quadratisches Format und einen flexiblen Einband entschieden. Letzterer wird vielen sicher als wenig hochwertig erscheinen, da man dem Buch recht schnell ansieht, dass es gelesen wird. Mich persönlich tangiert das nicht, ich finde die weichen Einbände sogar angenehmer in der Handhabung und der geschmeidige Eindruck passt gut zu den fließenden Konturen der abgebildeten Pflanzungen.
Torsten Matschiess, das Interview.
Torsten, ich freue mich sehr, dass du berlingarten ein Interview gibst! Ganz lieben Dank dafür.
Neugierig wie ich bin, möchte ich doch gleich wissen, wie ein Internet-Berater mit Kräuterbalkon zu so einem Garten gekommen ist. Zwischen dem Wunsch, aus der städtischen Enge auszubrechen und dann gleich so einem Mammutprojekt wie Garten Alst, also zwischen Schwarz und Weiß, hätte es ja auch noch ganz viel Grau gegeben.
Nun, da waren durchaus einige Grautöne nach unserem Umzug in ein Haus mit Garten. Vor allem solche in Signalgrau. Signale an unseren Gärtnerfreund Hermann Gröne, der auch immer wieder beruhigend auf mich einwirkte, wenn mich die Sichtschutz-Hysterie packte oder ich den Garten doch bitte möglichst schnell, gerne auch mit der einen oder anderen Spontan-Aktion, fertig haben wollte. Er machte mir klar, dass diese ganze Gärtnerei nur einen Sinn macht, wenn man die Zusammenhänge zumindest grob versteht, einen Plan entwirft und auf den Profi hört.
Trotzdem plünderten wir weiterhin Staudengärtnereien und besuchten Pflanzenbörsen. Ich meine: Wir wohnen immerhin am Niederrhein. Das sind tolle klimatische, fast südenglische Gartenbedingungen und wir erreichten einige der interessantesten Gärtnereien Europas in ein bis zwei Autostunden. Bastin, Oudolf, Marnis, Fahner oder Coen Janssen – bei dem ich mich noch entschuldigen muss, weil ich behauptet hatte, dass sein Kerzenknöterich ‚September Spires‘ vom Züchter Chris Ghyselen sei. – Also wenn wir an Wochenenden nicht mit Pflege beschäftigt waren, zogen wir los, neue Pflanzen zu entdecken. Der erste Plan für den Hausgarten entstand so aus der Pflanzenliste unserer Ausflüge, alles Stauden, die wir teilweise bereits in einem experimentellen Beet geparkt hatten.
Wieso experimentell?
Da wir uns zum Beispiel nicht für einen Kultivar Kandelaber-Ehrenpreis entscheiden konnten, pflanzten wir direkt neun verschiedene Sorten auf und konnten feststellen, dass nur wenige auf unseren Böden ausreichend standfest sind. Es ging gar nicht um Sammelleidenschaft. Es ist eher wie beim Weinkauf. Da probiere ich auch nicht nachmittags im Geschäft alles durch, um mich dann vor Ort zu entscheiden. Da möchte ich lieber eine Auswahl in meinem gewohnten Habitat testen, um dann die eine oder andere Kiste zu bestellen. Wenn man genügend Platz hat, kann man so etwas ruhig mal ausprobieren. Mir wurde auch erst später klar, als ich mich weiter in die geliehene Fachliteratur vertieft hatte, dass ein solches Vorgehen schon sehr methodisch war.
Welche Bücher waren das?
Es begann mit einigen Jahrgängen der Gartenpraxis, so ab Anfang der 90er bis 2004er Jahre, und die Bücher waren Hansen/Stahl: Die Stauden und ihre Lebensbereiche, Phillips/Rix: Stauden in Garten und Natur und Oudolf/King: Zarte und prachtvolle Gräser. Alles Bücher, die ich heute noch in Reichweite stehen habe. Hätte mir Hermann nur Die Freiland-Schmuckstauden geliehen, hätte sich meine Begeisterung vielleicht mehr im Zaume gehalten.
Vom Garten, zur Gartenplanung, zum Buch AvantGardening: Wie kam es dazu?
Nach dem Projekt Hausgarten lief es eine Zeit lang parallel. Wir konnten weiteres Land in der direkten Nachbarschaft hinzu pachten und uns gleichzeitig befreundeten Gärten widmen. Das war eine sehr intensive, spannende und inspirierende Zeit, in der wir viele Gartenmenschen kennenlernten. Zum Jahreswechsel 2010/11 konnten wir den Garten um gut 5.300 Quadratmeter vergrößern. Das war endlich mal eine Gelegenheit, sehr großzügig und weiträumig zu planen. Und an die Grenzen zu gehen. Die Frage war: Wie viel Garten kann ein kleines Team in welcher Zeit und Qualität aufbauen? Das meint übrigens Jonas Reif mit dem ‚von der Beschleunigungsspur auf die linke Spur zu wechseln‘ in seinem Vorwort. Ich nenne diesen Teil bei Vorträgen gerne ‚beschleunigtes Gärtnern‘.
Eine der Ideen für diesen neuen Gartenteil war der Wunsch, Kerzenknöteriche großflächig zu verwenden. Gleichzeitig hatte Moritz Vögeli vom Verein Perenne e.V. die Idee, eine sogenannte Begutachtung der Kerzenknöteriche durchzuführen. Bei einem Treffen am Bodensee zementierten wir dann dieses Projekt. Zur Knöterichblüte im September gab es dann immer ein Wochenende, an dem man sich in Alst zur Begutachtung traf. Neben einer Stammbesetzung luden wir zum Erfahrungsaustausch auch immer andere Expertinnen ein.
Eine ganz andere Erfahrung bei der Arbeit mit Pflanzen war der Austausch mit Gartenreisenden. In einem Jahr waren es ganze 40 Reisebusse, an manchen Tagen sogar ganze drei Gruppen Gartenreisende, die den Garten besuchten und von mir gut zwei Stunden bespaßt wurden. Das war für einige der Besucherinnen gewiss nicht leicht.
Wieso?
Ich erinnere mich an eine Gruppe sehr liebenswerter Damen und Herrschaften aus den Niederlanden, alle im besten Alter, die sich unseren Garten und ein paar, sagen wir mal, eher klassische Gärten auf die Agenda gesetzt hatten. An einer Stelle im Garten begegnete eine der Damen Satan persönlich. Sie zeigte auf eine Stelle, wo sich zwischen Riesen-Federgras ein netter Bestand Horn-Sauerklee (Oxalis corniculatus) breit gemacht hatte. Ihre Hand zitterte, ihr Oberkörper bebte und mit Entsetzen sah sie mich an. Etwas sagen oder mich beschimpfen konnte sie vorerst nicht. Schnappatmung! Ich führte sie und die Gruppe dann schnell zu einem Beet mit den Worten „Hier haben wir den Giersch verloren!“ Der heißt auf Niederländisch zevenblad und das war das Zauberwort. Ich hatte ihre Aufmerksamkeit wieder gewonnen und konnte erklären, wie wir die Pflanzungen und Wege pflegen und was wir warum nicht machen. Dieses Ereignis zeigte mir, dass die Gruppen vorbereitet werden sollten, was danach nun auch jede Reiseleitung gemacht hat. Trotzdem muss ich im Gelände immer wieder daran erinnern: Das ist ein Garten. Das sieht nur so aus wie Natur. Die Nachfragen der Besucher zeigten mir, dass es immer noch einen Bedarf an Gartenratgebern gibt und dass den meisten ausgerechnet die erlernten Bilder vom Garten im Wege stehen.
Beim Anblick von Horn-Sauerklee kann man tatsächlich Schnappatmung bekommen?
Es waren wirklich große Mengen Klee.
Und darf ich der Geschichte entnehmen, du kannst erfolgreich gegen Giersch vorgehen?
Zum Giersch habe ich leider kein Allheilmittel und das gibt es auch nicht. Es gibt immer nur den Einzelfall und Strategien, die man konkret dort entwickeln muss. Wer da mehr wissen will, soll ruhig mal die Kommentarfunktion nutzen. Bei Gelegenheit werde ich mich dort gerne ausführlicher äußern.
Im Buch empfiehlst du, sich bei der Anlage eines Gartens ein paar Jahre Zeit zum Beobachten zu nehmen – zu schauen, wie die Verhältnisse sind, was bereits im Boden schlummert, ggf. ein paar Testpflanzungen durchzuführen. Du bist inzwischen Berater: Rätst du das auch deinen Kunden oder bist du durch deine Dienstleistung eine Art „professioneller Zeitverkürzer“?
Auch wenn bei mir hin und wieder die pädagogische Ader durchscheint, möchte ich niemanden belehren oder gar den einzig glücklich machenden Weg weisen. Mir geht es darum, dass Gärten und Pflanzungen entstehen. Wenn es mit dem bloßem Anlegen getan wäre, könnte ich ignorieren, was danach mit den Gärten passiert. Also befasse ich mich auch mit Konzepten zum Bestand oder sagen wir lieber zur langfristigen Entwicklung. Gärtner und Planer denken hier gerne in der Kategorie Pflege. Das sollen entweder die Kundinnen selber erledigen, oder man formuliert Service-Angebote oder es werden richtige Pflegekonzepte erstellt und übergeben. Genau an dieser Stelle findet oft nur eine anbieterorientierte Ressourcenplanung statt. Im Zweifel geht man – leider zurecht – von einem immer weiter abnehmenden Know-how bei den Pflegekräften aus.
Mein Ansatz zielt eher auf Motivation, Know-how-Transfer und das bewusste Involvieren aller Beteiligten. Natürlich lässt sich alles mit den entsprechenden Ressourcen beschleunigen. Bodenproben helfen dabei, größere Fehler zu vermeiden. Einige tauschen auch gerne mal den Oberboden vollständig aus. Es kann aber auch sehr hilfreich sein, die Spontanflora oder eine Testaussaat mit den Gartenbesitzern zu beobachten und zu analysieren. Sie lernen dabei, was ihr Boden für eine Vegetation begünstigt und mit welchen Standorten wir es zu tun bekommen. An dieser Stelle möchte ich Angebote machen, denn informierte und involvierte Gartenbesitzer lassen sich nicht so schnell entmutigen, wenn das Wetter mal nicht mitspielt oder andere Probleme auftauchen.
Natürlich kann ich Zeit verkürzen helfen. Allerdings erfahren meine Kunden auch den Preis.
„Bei der Suche nach dem eigenen Garten gilt es, sich freizumachen von sämtlichen Bildern und gesehenen Ideen vom Garten“, schreibst du. Ich frage mich, ob das überhaupt möglich ist, da man Gartenbilder ganz tief in sich verwurzelt hat – oft mit Erinnerungen an die Kindheit verknüpft. Du betonst auch die persönliche Sympathie für bestimmte Pflanzen und eine gewisse Anpassungsfähigkeit der Gewächse. Wie geht das zusammen?
Die Idee vom Garten steht bei vielen Menschen in einem krassen Missverhältnis zu ihren persönlichen Möglichkeiten vor Ort. Ein barockes Buchs-Parterre im 23 Quadratmeter Vorgarten innerhalb einer Bergbausiedlung mag einen gewissen originellen Humor offenbaren. Problematischer wird es, wenn Buchs in dieser Region bereits als großflächig befallen gilt.
Oder man liebt den englischen Gartenstil, will es gar permanent blühend haben, mit Dahlien und perfekt geschnittenen Rosen, aber hat gar nicht die Zeit oder das Budget für die Pflege einer solchen Anlage. Hier kann es hilfreich sein, sich genau auf den Ort der zukünftigen Pflanzung zu besinnen, sich die Wege und Strukturen auszudenken und diese auch einmal durch die Jahreszeiten zu imaginieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass viele Pläne nur den eigentlichen Garten zum Thema machen. Wie soll man aber so die Bezüge zur Landschaft oder sonstigen Architektur herstellen?
Worauf ich hinaus will: Der Ort des Gartens bietet bereits viele Ansätze zu Konzeption und Gestaltung des Gartens. Das gilt zum einen für die Lage, die umgebende Bebauung und die Nachbarschaft, zum anderen in ökologischer Hinsicht, wenn man sich fragt, welche Pflanzen sich an diesem Standort langfristig etablieren können. Es gilt, Ästhetik und Ökologie in Einklang zu bringen. Als Pointe bietet Letzteres auch den Vorzug, langfristig weniger Arbeit zu verursachen.
Du berichtest von Gärtnern, die daran verzweifeln, dass ihre Kunden den überall proklamierten pflegeleichten Garten wollen. Wobei pflegeleicht vom Anspruch oft bedeuten soll: pflegefrei – Gabionen, Rasen, fertig. Das erinnert mich an den Lebensbereich Essen, beim dem es ja auch die Lager Fast und Slow Food gibt. Wie überzeugst du deine Kunden davon, dass es genussvoll ist, eher Slow Gardening zu betreiben?
Im Gegenteil. Ich bin sogar ein echter Fan von Fast Gardening. Unser Privatgarten wurde in 2011 um gut 5.300 qm erweitert. Bereits 2013 kamen die Reisebusse, um genau diesen neuen Gartenteil zu besichtigen, der im Übrigen auch Thema des Buches ist. Allerdings kommt es auf die Zutaten an. Sehen wir mal darüber hinweg, dass die Slow Food-Bewegung Gänsestopfleber für möglich hält und sich damit reichlich diskreditiert hat. Eine Rasenfläche im Friedhof-Style verursacht mindestens viermal soviel Arbeit, wie eine moderne Staudenpflanzung. Die meisten Kies- oder Stein-Schüttungen werden mit Herbiziden und teilweise auch mit Essig oder Essigreiniger unkrautfrei gehalten, obwohl das in den allermeisten Fällen nicht erlaubt ist. Warten wir mal ab, wie es sich mit deren Akzeptanz langfristig verhält, wenn die Nullanteile zunehmen und die Bußgeldbescheide einschlagen. Ich überzeuge da auch niemanden mehr. Wenn jemand einen dieser speziellen Kiesgarten will, empfehle ich Kollegen, die darauf spezialisiert sind.
Was rätst du Menschen, die sich auf den Weg zu einer neuen Art zu gärtnern machen wollen, und nicht den Mut oder die Ressourcen für den ganzen Jakobsweg haben: Gibt es AvantGardening in kleinen Etappen?
Avantgardening ist kein Konzept, kein Integriertes System und ganz sicher kein Dogma. Es geht hier um Stolpersteine, auf die ich interessierte Menschen, gerne auch absolute Gartenneulinge, hinweise. Es geht darum, die Dekoration im Garten mal mutig wegzulassen und sich auf eine Gestaltung mit Pflanzen zu konzentrieren oder sagen wir: einzulassen. Manchmal denke ich, diese Form der Gestaltung kommt in Reinform nur noch bei Floristinnen und Floristen vor. Und es geht darum, im Zweifel ökologisch wertvolle Pflanzen zu verwenden, die nicht nur uns sondern auch z.B. Bienen oder Hummeln gefällt. Das lässt sich auch bei jedem Auffüllen einer Pflanzlücke praktizieren.
Interessant fand ich deine erklärte Liebe zur Musik und dass du auch von Rhythmus in gekonnten Pflanzungen sprichst. Braucht es auch im Beet den manchmal schrillen Ton, um keinen schlaffen Schlager oder belanglosen Pop zu pflanzen?
Ich bin kein Freund von schrillen Tönen. Zumindest im Garten eher nicht. Eine niederländische Gruppe teilte mir am Ende einer Führung im späten Sommer mal unvermittelt mit, dass sie sich auf einen Komponisten geeinigt hätten, den sie mit dem Garten assoziieren würden: Brahms. Da war ich überrascht. Nun höre ich selber sehr viel Musik und würde mich nie auf das Abenteuer einlassen, eine Pflanzung einer Komposition zu widmen oder das auch nur zu behaupten. Ich stelle aber schon fest, dass mich Gärten von Menschen interessieren, die außergewöhnliche Musik hören.
Wie sieht dein typischer, wie dein perfekter Gartentag aus?
Der typische Gartentag ist ein trivialer Spaziergang, wo mal hier, mal dort etwas gejätet oder zurückgeschnitten wird. Der perfekte ist ein Besuch von lieben Freunden, die den Spaziergang machen und mich vom Rest abhalten.
Vielen Dank, lieber Torsten! Ich wünsche dir viel Erfolg und allen Gärten Gärtner wie dich.
Ulmer Verlag: Avantgardening. Plädoyer für gegenwärtiges Gärtnern. Torsten Matschiess, Jürgen Becker. 2017. 192 S., 228 Farbfotos, Flexcover. ISBN 978-3-8001-0872-5. € 29,90
Für Beratung in Gestaltungsfragen zu gegenwärtigem Gärtnern:
Studio tm
Torsten Matschiess
Alst 113
D-41379 Brüggen
Weitere Rezensionen findest du bei Gartenkunst oder Wege nach Eden und Theorie der Gartenkunst. Ich verlinke den Artikel zur Blogparade zu den Lieblingsgartenbüchern bei Hauptstadtgarten. Vielen Dank für die Einladung, Caro!
(Bitte nicht über die Komment wundern: Ich hatte mein Rezensionsexemplar verlost. Und mir dann vor Sehnsucht gleich wieder eins gekauft. *grins*)