Es wird durchgeblüht: Blütenpflanzen von Oktober bis März

Du wünschst dir einen Garten mit ganzjährig blühenden winterharten Pflanzen? Dann habe ich Sortentipps für einen bunten Herbst und Winter für dich.

Der Wunsch nach einem Garten hatte bei mir viel damit zu tun, dass ich gern ganzjährig draußen sein wollte. Bei Wind und Wetter bewegen, den Jahreslauf der Natur erleben. Dazu sollte es immer Blüten geben, die kleinen Freuden, die mir auch im Winter zeigen, dass ich nicht allein im Garten bin.

Den coolen Spruch „Es wird durchgeblüht“ von Karl Foerster nahm ich daher bei meiner Gartenplanung wörtlich, und legte das Augenmerk bei der Auswahl der Pflanzen auch bewusst auf die Monate, an denen bunte Farbtupfer seltener werden. Natürlich kann ein Januargarten nicht die Üppigkeit der warmen Monate austrahlen, aber einige Blüten in Kombination mit noch stehenden Gräsern und Stauden, Fruchtschmuck wie Hagebutten sowie immergünen Pflanzen ergeben ein erfreuliches Bild.

Für Blütenschmuck das ganze Jahr braucht es eine Kombination aus Gehölzen, Stauden, Einjährigen und Zwiebelblumen.

Blühpflanzen für den ausgehenden Oktober.

Ganz schön knallig, oder? Dieses Foto aus dem späten Oktober dieses Jahres zeigt, dass es unbedingt sinnvoll ist, bei der Gartengestaltung nicht nur an den Früh- und Hochsommer zu denken. Da schenkt uns die Natur sowieso schon so viel und allein Wärme und Licht machen uns glücklich. Werden die Tage aber spürbar kürzer, tun späte Stauden wie die beiden üppigen Knöterichsorten (mehr Infos siehe hier) und die Fetthenne in Kombination mit Einjährigen wie Dipladenie und Spinnenblume der Seele gut.

Durchgeblüht mit Astern und Kosmeen

Millionen Sterne: Insbesondere Astern bereichern den Oktobergarten. Es gibt sehr langblühende Sorten in allen Höhen. Empfehlen möchte ich die auf dem obigen Bild, die ich ‚Omas blauen Traum‘ genannt habe, da sie mir von meiner lieben Gartenfreundin Steffi (Frau Pratolina) namenlos, aber aus dem Garten ihrer Oma geschenkt wurde. Vermutlich handelt sich bei ihr jedoch um die hellblaue ‚Anneke van der Jeugd‘, die ungestüm wächst und sich durch Wurzelausläufer munter verbreitet (ein Tipp für Gärten mit Wühlmäusen!). Bei mir wird sie über 2 m hoch, wird aber ansonsten mit 1,30 m beschrieben.

Sehr schön und spät sind auch die weiße ‚Herbstschnee‘ (bis 1,20 m), ‚Rosa Sieger‘ (bis 1,30 m) und bei den niedrigen die weiße ‚Apollo‘ (siehe nächstes Bild) sowie die rosige ‚Herbstgruß vom Bresserhof‘.

Die folgenden Eindrücke zeigen: Oktoberbeete können üppig und fröhlich sein.

Mit Astern wird es ein fröhlicher Oktober im Garten
Herbstbeet mit Astern und Goldrute. Der Knöterich ist fast verblüht und das Pfingstrosenlaub bereits braun
Buntes Oktoberbeet mit Knöterich, Gaura, Verbene, Astern, Rudbeckia submentosa

Blüher für den Novembergarten.

November-Blues, nein danke! Meine späteste Aster ist ein großartiger November-Tipp: die Waagerechte Aster ‚Lady in Black‘. Zusammen mit Gräsern und Dahlien ergibt sie ein sehr schönes Bild und bietet späten Insekten noch Futter.

Novemberbeet mit Gräsern, Dahlien und Astern

Eine der letzten hohen Prachtstauden ist der Herbsteisenhut Aconitum ‚Arendsii‘. Er hat seine High Time im Oktober, schafft es aber bei mir auch stets in den November. Da er sehr giftig ist, sollten alle, die Kinder haben, ihn unerreichbar in den Beethintergrund pflanzen. Ein anderer Star ist der hohe Fallschirm-Sonnenhut Rudbeckia ‚Herbstsonne‘. Er schiebt unablässig neue Blüten nach und bildet gleichzeitig tolle Samenstände, die den ganzen Winter über zieren.

Eine späte Prachtstaude ist der blaue Eisenhut Aconitum arendsii
Strahlt mit den letzten Blüten bis in den Dezember: Rudbeckia nitida 'Herbstsonne'

Die eigentlichen Stars des Novembers sind jedoch die Chrysanthemen, auch Winterastern genannt. Damit meine ich nicht die eher kurzlebige Topfware, sondern die meist mittelhohen Gartenstauden. Es gibt sie in vielen schönen Farben, besonders mag ich die weiße ‚Poesie‘, aber auch die gelbe ‚Citronella‘ bringt ein Strahlen ins Grau.

Die schönste weiße Chrysantheme/Winteraster für den Garten ist 'Poesie'
Chrysantheme in schönstem Gelb: Chrysanthemum x hortorum 'Citronella'

In diesem Jahr ist auch eine schöne orange Sorte bei mir eingezogen, über den Gartenzaun gereicht von meiner Gartennachbarin Tanja/Glueckshalm. Ich denke, es ist die Sorte ‚Andrea‘, freue mich aber auch über Korrekturen, falls du die Pflanze anders zuordnen kannst.

Oranger Knaller: Gartenchrysantheme 'Andrea'

Zu den Stauden gesellen sich noch Zwiebelblumen: Ich empfehle spät blühende Herbstkrokusse wie Krokus Pulchellus, die, am Weg in Reihe gepflanzt, freundlich durch den Garten geleiten.

Herbstkrokusse entlang des Weges

Auch die einjährigen Pflanzen können sehr lange erfreuen. Meine Löwenmäulchen blühen immer noch, die Kosmeen haben lange durchgehalten, Ringelblumen scheinen auch keine Jahreszeiten zu kennen und das Steinkraut duftet noch immer mit dem Goldlack um die Wetter. In diesem Jahr war ich auch sehr begeistert von der Zähigkeit der Spinnenblume Cleome. Im Topf war sie Anfang November fertig mit der Saison, aber ausgepflanzt bis zum ersten stärkeren Frost Ende November ein echter Hingucker.

Dauerblühende Einjährige: Spinnenblume Cleome
Garten im November mit Fetthenne, Chrysantheme im Topf. Knöterich und Gräsern

Blühende Pflanzen für den Dezembergarten.

Der Dezember ist der Monat des „blüht noch“ und „blüht schon“. Zu „blüht noch“ gehören manche Rosensorten. ‚The Fairy‘ ist ein kleinblütiger Klassiker mit einer unendlichen Zahl an Blüten die gesamte Saison hindurch, ‚Bonica 82‘ überzeugt mit mittelgroßen rosa Blüten, die ebenfalls kein Ende finden können. Erst starker Frost beendet für sie das Gartenjahr.

Kleine rosa Blüten bis zum Frost: Rose 'The Fairy'
Dauerblüher in rosa: Rose 'Bonica 82'

Die Christrose Helleborus niger ist eine „blüht schon“. Sie ist nicht immer ganz einfach zu handhaben, denn sie schenkt ihre Zuneigung sehr ungerecht. Man erlebt sie dann und wann überschwänglich an ansonsten lieblos gestalteten Plätzen blühen und andererseits Gärtnern mit zehn grünen Daumen die kalte Schulter zeigen. Das verstehe, wer will. Gute Erfahrungen habe ich mit der frühen und vergleichsweise robusten Sorte ‚Praecox‘ gemacht. Dort, wo sie sich gut fühlt, ist sie sogar oft schon im November bereit für eine Blüte.

Christrose

Es wird Zeit, die Gehölze zu würdigen. Im Dezember strahlt der gelbe Winterjasmin von Pergolen und Bögen. Begonnen hat er zwar schon im November mit seiner Blüte, aber mit abnehmender Konkurrenz gerät er nun stärker in den Fokus. Leider erlebt man ihn manchmal etwas struppig, das liegt dann an mangelndem Schnitt. Wie bei annähernd allen Pflanzen gehört ein Auslichtungsschnitt zur Attraktivität dazu.

Winterjasmin
Sehr robust: Winterjasmin im Schnee

Wer sich mit Gelb nicht wirklich anfreunden kann, mag vielleicht zartes Rosa? Der Winterhartriegel Virburnum bodnantense ‚Dawn‘ ist ein gefälliger Strauch und die Winterkirsche Prunus subhirtella Autumnalis ein Baum, der wie aus einer anderen Jahreszeit gefallen scheint. Beide halten mit ihrer Blüte bis zum März durch.

Hartriegel Virburnum bodnantense 'Dawn' blüht auch bei Schnee
Prunus subhirtella Autumnalis

Blüten im Januargarten.

Die neue Gartensaison beginnt! Wer hier schon länger mitliest, wartet bestimmt auf meine Liebeserklärung an Lenzrose Helleborus ‚Pretty Ellen Pink‘. Seit Jahren gilt ihren Knospen ab November mein erster Blick im Garten. Sie ist für mich wertvoller als jeder sonstiger Stimmungsaufheller. Das folgende Foto wurde am 11. Januar aufgenommen.

Lenzrose Pretty Ellen Pink Anfang Januar

Ganz neu auf dem Markt ist die auffällig pinkfarbene Helleborus x lemperii ‚HGC Lenia‘. Sie ist grad gestern bei einem Gärtnereibummel in meinem Einkaufskörbchen gelandet. Empfehlenswerte frühe Exemplare sind auch Kreuzungen aus Christ- und Lenzrosen (Helleborus niger x Helleborus hybridus) wie die hübsche auf dem nächsten Bild. Man erhält solche Sorten bei Spezialgärtnereien über das Internet.

Diese Helleborus hat keinen Sortennamen. Sie ist eine Kreuzung aus Christ- und Lenzrose (Helleborus niger x Helleborus hybridus) und blüht entsprechend früh. Sehr wüchsig!

Ein besonders herrliches Januargehölz ist die Chinesische Zaubernuss Hamamelis mollis. An sonnigen Tagen entrollt sie ihre Blütenblätter und verströmt einen herrlichen Duft. Der Klassiker ist gelb, es gibt aber auch schöne orange und rötlich blühende Sorten.

Die Zaubernuss ist ein Solitärgehölz und sollte so gesetzt werden, dass sie sich gut entfalten kann. Wer wenig Platz hat, kann den „Mini“ ‚Quasimodo‘ wählen (was für ein undankbarer Sortenname). Er eignet sich sogar für einen großen Kübel.

Ab Januar: Zaubernuss in Blüte

Das blüht uns im Februar.

Der Garten erwacht. Im Januar und Februar gibt es bei uns meist Schnee, der eine Weile lang alles Blühende bedeckt, aber unter dem Weiß arbeitet es weiter. Wenn dann der Boden wieder frei wird, zeigen sich kleine rosa Wesen, die wie von Zauberhand platziert scheinen. Es sind die gartentauglichen Alpenveilchen Cyclamen Coum. Einmal gesetzt kommen sie jedes Jahr wieder und versamen sich auch. Ich empfehle, sie als Topfware blühend zu kaufen, da die Knollen als lose Ware schnell austrocknen.

Das Alpenveilchen cyclamen coum blüht ab Februar
Januar: Alpenveilchen Cyclamen coum

Hörst du sie bimmeln? Natürlich kann ein Es-wird-durchgeblüht-Beitrag nicht ohne Schneeglöckchen auskommen. Je nach Sorte gibt es schon ab Januar etwas zum Freuen. Der Klassiker Galanthus nivalis ist jedoch bei mir ein Februar-Starter. Wie sieht es bei dir aus?