Zwiebelblüher: diese 10 gehören in jeden Garten
Jetzt das neue Gartenjahr planen und von Blüten träumen: Im Herbst ist Zeit, Blumenzwiebeln zu setzen. Aber welche? Ich zeige dir meine Must-haves durchs Gartenjahr. (Und ja, es war bei der Fülle des Angebots sehr schwer, eine Auswahl zu treffen.)
Diese zehn Zwiebelblumen sind sozusagen das Pfeffer und Salz eines jeden Gartens. Sie gehören zur Würze wie selbstverständlich dazu. Dabei habe ich den Fokus nicht auf besonders ausgefallene Arten und Sorten gelegt, sondern auf robuste und unkomplizierte Dauerbrenner, die bei uns zu ihrer jeweiligen Blütezeit den Look des Gartens bestimmen. Zu allen Pflanzen findest zu Links zu weiterführenden Informationen.
Winterlinge Eranthis hyemalis.
Mit dem gelben Winterling startet das Gartenjahr. Wenn sich die kleinen gelben Blütenkugeln aus dem Boden schieben und schon bald zu glänzenden Sternen öffnen, hat das Gartenjahr wieder begonnen. Ich gestehe, dass ich an dunklen Wintertagen auf sie am sehnsüchtigsten warte. Wenn du im Herbst die kleinen Knollen setzt, weiche sie vorher einige Stunden in lauwarmem Wasser ein, das hilft beim Einwachsen.
Schneeglöckchen Galanthus nivalis.
Das Schneeglöckchen ist Romantik, Kindheitserinnerung und erste Vasenblume des Jahres. Man kann der zarten Pflanze komplett verfallen, wie es die so genannten Galanthophilen sind und für besondere Sorten ein Vermögen ausgeben. Ich empfehle, das Budget in richtig viele Zwiebeln vom gemeinen Galanthus nivalis zu investieren und sie überall im Garten inklusive des Rasens zu setzen. Denn für alle Spätwinterblüher gilt: Mehr ist mehr!
Elfenkrokus Crocus tommasinianus.
Der dritte Frühaufsteher im Bunde ist der zarte, aber wirklich zähe Elfenkrokus. MIt seinem zarten Violett legt er einen pastelligen Schleier über den Garten. Er versamt sich wie die zuvor genannten sehr gut. Um schnell gute Erfolge zu erzielen, lohnen sich aber auch hier viele “Anschubzwiebeln”. Ich empfehle dazu die reine Form in hellem Violett. Die beliebte Sorte “Ruby Giant” ist zwar größer und kräftiger in der Farbe, versamt sich aber nicht, da sie steril ist. Ein paar Exemplare dazugesetzt, sorgen jedoch für farblich hübsche Bilder.
Blausternchen Scilla bifolia.
Die blaue Blume der Romantik könnte das Blausternchen sein. Obwohl – von ihm würde man nie in der Einzahl sprechen, denn Scilla gehört auch zu den Vertretern, die du jetzt setzt und in Jahrzehnten als riesigen Teppich an deine Urenkel vererbst. Blausterne werden uralt. Am bekanntesten ist der Sibirische Blaustern Scilla siberica, ich möchte aber besonders den noch früheren Zweiblättrigen Blaustern Scilla bifolia brechen.
Dichternarzisse Narcissus poeticus.
Narzissen gehören in jeden Garten, gar keine Frage. Überlegt habe ich, welche Sorte ich dir als die Narzisse empfehlen soll. Es ist die recht spät blühende Dichternarzisse geworden. Sie hat einfach dieses Besondere mit ihrem süßen Duft, dem strahlenden Weiß und dem zarten Krönchen. Bei mir wächst die Sorte ‘Actaea’ sehr gut, die sich auch über viele Jahre hält. Eine Düngung direkt zum Austrieb und nach der Blüte sorgen für kräftige Zwiebeln.
Traubenhyazinthen Muscari.
Frühling lässt sein blaues Band… Wer jemals im holländischen Keukenhof die Ströme an Traubenhyazinthen gesehen hat, möchte dies auch im eigenen Garten verwirklichen. Und es ist ganz leicht! Muscari sind kein bisschen zimperlich und kommen nicht nur begeistert wieder, sondern vermehren sich stetig.
Lilienblütige Tulpe tulipa.
Musste ich bei den Narzissen noch nachdenken, für welche Sorte ich mich als Tipp entscheide, war es bei den Tulpen hingegen sehr einfach. Dass es Tulpen im Garten braucht, steht außer Frage, oder? Und zwar richtig viele! Ich kann auch verstehen, dass alle gern aus dem Vollen schöpfen, was die Farben angeht. Bei mir hat sich bewährt, auf eine hohe, lilienblütige Weiße zu setzen: die ‘White Triumphator’. Sie hält sich von allen Tulpen auch auf unserem Sandboden am längsten und hat eine Grazie, die ihresgleichen sucht. Sie blüht von April bis Mai, wenn der Garten ansonsten eher grün vom Staudenaustrieb ist, und setzt dann im wahrsten Sinne ihre Highlights.
Zierlauch Allium.
White Triumphator und die ersten Zierlauche geben sich im Gartenjahr zeitlich die Klinke in die Hand. Vor einigen Jahren galten die lila Kugeln noch als besonders, heute sind die sozialen Medien voll mit tollen Fotos von ihnen. Im echten Leben stelle ich hingegen immer wieder erstaunt fest, dass es doch noch viele “unerlauchte” Gärten gibt.
Vielleicht hilft ja dieser Beitrag, dass es mehr werden, denn der Zierlauch ist es unbedingt wert, gepflanzt zu werden. Starten würde ich mit Allium aflatunense, dem Iran-Lauch. Und zwar wirkt es schön, die fliederfarbene reine Art mit der rötlich-violetten Sorte ‘Purple Sensation’ zu mischen. Ich verspreche dir, dass auch sehr hübsche Kinder daraus hervorgehen werden.
Lilie Lilium regale.
An einem Sommertag seinen Stuhl ans Beet heranzurücken, in dem Königslilien blühen – ein unvergesslich sinnliches Erlebnis. Von den Lilien ist sie mir mit Abstand die liebste, da sie deutlich unkomplizierter ist, als ihr Name und ihre beeindruckende Erscheinung vermuten lassen. Bei uns erheben sie sich über einem Beet mit Kerzenknöterich, so dass es zur Blüte ausschaut, als sei es ihr Laub. Meine Empfehlung ist daher, sie nicht solo zu setzen, sondern mit Stauden zu vergesellschaften. Die Zwiebeln sind absolut winterhart, sodass du sie im Herbst oder im Frühjahr setzen kannst.
Herbstkrokus Crocus speciosus.
Bei den Herbstzwiebeln habe ich mich für den Herbstkrokus entschieden. Da er, anders als die Herbstzeitlose, nicht giftig ist, kann ich ihn guten Gewissens zur Massenpflanzung empfehlen. Es gibt ja sogar den berühmten Safrankrokus, für den wir allerdings klimatisch nicht die richtigen Bedingungen liefern können. Den kleinen Krokus gibt es als reine Art in violett und inzwischen auch in besonderen Sorten. Bei mir wächst der KLassiker am besten und vermehrt sich auch. Wenn du ihn jetzt setzt, achte darauf, hübsche Schauplätze für ihn auszusuchen, sodass er nicht von Stauden verdeckt wird.
Zusatz: Semikaktusdahlie Dahlia.
Dahlien sind zwar keine Blumenzwiebeln, sondern haben Knollen und werden auch erst im Frühling gesetzt, aber ich nehme sie hier mal mit dazu, weil sie so charakteristisch für den Sommer- und Herbstgarten sind. Dass die Dahlien gerade ein großes Revival feiern, finde ich großartig! Einst als “Omablume” belächelt, sind sie nun wieder sehr angesagt. Und nach vielen dahlienlosen Jahren hatte mich ein Interview mit einer Dahlienkennerin dazu gebracht, es doch wieder mit ihnen zu versuchen. Ich konnte schließlich nicht nein sagen, als ich einige dicke Knollen von Angelika über den Gartenzaun gereicht bekam. Das ist nämlich das Schöne daran: Man kann Dahlien wunderbar teilen und weitergeben.
Fragt sich noch, welche Sorte ich empfehle. Auch wenn es wunderschöne ungefüllte Sorten gibt, die exzellente Bienenweiden sind, sind für mich die typischsten aller Dahlien die Semikaktusdahlien. Sie haben diese stark gefüllten und sich so hübsch struwwelig öffnenden Blüten wie die ‘Trelyn Kiwi’ auf dem Bild. Zusammen mit Astern entstehen zauberhafte Herbstbilder und für Insekten gibt es auch so massig zu naschen.
Und nun bin ich gespannt, welches deine zehn liebsten Zwiebelblumen sind. Hinterlasse gern einen Kommentar, die Leserschaft freut sich garantiert.