Gartenarbeit im Februar: Was du schon tun kannst

Dein Garten im Februar – das klingt erstmal nach Kälte und gar nicht gemütlich. In milden Jahren zeigen sich aber bereits erste Blüten und die eine oder andere Tätigkeit ist schon möglich bzw. sinnvoll. Diese Gartenarbeiten stehen jetzt an.

Das neue Jahr hat begonnen, die Tage werden wieder länger und das Kribbeln beginnt. Es sind zwar mehr Hummeln im Hintern als im Garten, aber Schneeglöckchen und Winterlinge zeigen an, dass das Garten(arbeits)jahr beginnen kann.

Licht, Luft, Liebe.

Vor allem empfehle ich uns „unterbelichteten Nordmenschen“, wirklich viel ins Freie zu gehen. Jeder Lichtstrahl ist für unser Wohlbefinden und Immunsystem wichtig. Selbst wenn die Sonne nicht scheint oder es regnet: Eine Runde durch den Garten hilft unserem Körper, Vitamin D zu bilden, und hält unsere müden Knochen in Bewegung. Ich liebe es, mittels Regenmesser den gefallenen Niederschlag zu dokumentieren, Vogelfutter nachzufüllen und den Boden nach neuen Zwiebelspitzen abzusuchen.

Gartenarbeit im Februar: Der Staudenrückschnitt beginnt mit der Winterlingsblüte.

Um die Winterlinge freizulegen, beginne ich mit dem Rückschnitt der Stauden vom letzten Jahr. Aber alles ganz gemütlich und Schritt für Schritt. Mir soll warm, aber nicht kalt werden. Viele Tipps zum Staudenrückschnitt habe ich hier zusammengestellt. Das Material lege ich wegen der darin überwinternden Insekten erst einmal unzerteilt als Schutz auf den freien Boden im Küchengarten.

Unterholz voll Winterlingen, im Februar beginnt das Gartenjahr und damit die Gartenarbeit
Staudenrückschnitt Heckenschere
Rücken- und händeschonend geht der Schnitt mit einer Heckenschere

Bei den Lenzrosen entferne ich das Laub des Vorjahres (am besten mit Handschuhen, da giftig). Die Pflanzen bekommen leicht Pilzkrankheiten, da sollten die Blätter bodennah abgeschnitten werden (auch graue oder fleckige Blütenstiele gehören entfernt und in der Biotonne entsorgt). So kommen auch die Blüten besser zur Geltung. Den Lenzrosen schadet das Verfahren nicht, sie treiben nach der Blüte sowieso wieder frisch durch. Für die nötige Kraft sorgen Rinderdungpellets, die ich rund um die Stauden verteile.

Gartenarbeit im Februar: Lenzrosenlaub abschneiden
Lenzrosentraum

Gehölzpflege.

Ist es frostfrei, beginnt die Zeit des Gehölzschnitts. Profitipps zum Baumschnitt gibt es hier. Wer Pfirsichbäume hat, sollte frühzeitig im Jahr mit Maßnahmen gegen die gefürchtete Kräuselkrankheit beginnen. Der Pilz ist jetzt bei kühlen Temperaturen aktiv.

Es lohnt sich auch, in den Gehölzen (insbesondere Rosen) nach Wildtrieben zu schauen und diese möglichst wurzelnah abzureißen oder, falls das nicht mehr gelingt, abzuschneiden. Sollten noch Fruchtmumien in den Obstbäumen hängen: Ab in die Biotonne damit. Sie sind Überwinterungsquellen von Pilzkrankheiten.

Der Februar im Gemüsebeet.

Im Gemüsebeet stehen bei uns letzte Kohle und etwas Porree. Den größten Teil habe ich geerntet, ein kleiner Rest bleibt stehen. Im nächsten Frühjahr begeistern die Blüten Mensch und Bienen. Der Kohl wird mit mächtigen gelben Rispen erstrahlen und Samen ansetzen, der Porree steht den Zierlauchen in nichts nach.

Salat haben wir auch noch – aber nicht im Gemüsebeet, sondern überall im Garten. Der Feldsalat wandert mit kräftigen Rosetten munter umher, seit ich einige Pflanzen zur Blüte und Fruchtreife kommen lasse. Wichtig: nur an frostfreien Tagen ernten, sonst werden die Blätter matschig.

Feldsalat hat sich überall im Garten selbst ausgesät
Feldsalat im Winter frisch aus dem Garten ernten

Aussaaten im Februar.

Eine umstrittene Frage ist die zu den Aussaaten. Ich persönlich warte noch bis Anfang März damit, weil ich nicht den Platz habe, bis zum Mai den Jungpflanzen das zu bieten, was sie brauchen: richtig viel Licht und Wärme. Wer allerdings die perfekten Bedingungen mit Pflanzenlampen und vielleicht sogar Beheizung hat, kann mit den Pflanzen mit langer Vorkultur starten. Ich denke da an Physalis, Chili und Paprika. Viele Tipps zum Vorziehen habe ich hier zusammengetragen.

Da ich es aber auch gern wachsen sehe, säe ich Grünsprossen (oft auch Microgreens genannt) auf der Fensterbank aus, die nach ein paar Tagen auf dem Butterbrot oder im Salat landen. Dazu kann man spezielle Saaten kaufen, aber auch Saatgutreste vom Vorjahr verbrauchen. Schnellstarter wie Kresse, Radieschen, Radies, Rucola, Fenchel oder Broccoli eignen sich gut.

Grünsprossen Radieschen
Radieschen-Grünsprossen

Ansonsten: kein Stress, gemütlich machen, In Gartenbüchern oder auf berlingarten stöbern (über 600 Artikel findest du hier), neue Beete planen oder alte ummodeln. Oder was treibt dich gerade um und hinaus?

Über mich

Hallo, ich bin Xenia,

Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
Schön, dass du zu mir gefunden hast.

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