Gartenreportage: Besuch bei Katrin in Uelzen zum Tag des offenen Gartens
Stippvisite bei einer besonderen Frau und ihrem „konsequenten Garten“ bei Uelzen. Mit vielen Tipps direkt zu den Fotos.
Live und in Farbe ist alles viel schöner. Na gut, das ist bei Instagram sicher nicht immer so, bei Katrin schon. Zum Tag des offenen Gartens habe ich mich von Berlin aus nach Uelzen aufgeschwungen und mir vor Ort angeschaut, über das ich bereits einen ausgiebigen Blogartikel geschrieben hatte: Katrins Paradies.
Es war ein strahlend sonniger Samstagabend Ende Juni, als ich als letzte Besucherin des Tages ankam. Gärtnerin und Garten hatten einen langen heißen Tag mit zahlreichen Interessierten hinter sich, darunter mehreren Instagramkontakten* (siehe Links Ende des Beitrags). Es ist jedes Mal ein großes, freudiges Hallo, wenn sich die Onlinewelt im wahren Leben trifft. Nun war aber Ruhe eingekehrt und das inzwischen weichere Licht machte es möglich, wenigstens ein paar Eindrücke auch für euch fotografisch festzuhalten. Der Fokus lag aber natürlich auf dem persönlichen Gespräch. Endlich gemeinsam auf der hübschen Bank sitzen, endlich mal quatschen, endlich sich kennenlernen. Katrin ist tatsächlich so lustig und energiegeladen, wie man es von Instagram bei ihr kennt.
Der Eindruck von Katrins Reich ist für einen von einer Privatperson angelegten Garten erstaunlich designt. Dies hat mit der klaren Linienführung zu tun und natürlich mit der überaus konsequenten Pflanzenverwendung. Ich besuche viele Gärten, war an dem Tag auch in mehreren, und kann sagen, dass es bei Amateuren normalerweise nicht vorkommt, dass sie so kopf- und wenig impulsgesteuert ihre Gärten anlegen. Hier jedoch kommen anspruchsvolles Gartendesign und die Individualität der eigenständigen Planung perfekt zusammen.
Katrins Gartenhandschrift ist deutlich und leserlich und du kannst anhand der Fotos sehr viel für dich „spicken“. Was ich zum Beispiel sofort mit nach Hause genommen habe, ist das Prinzip des zum Rasen oder Weg hin ruhigen und durchgängigen Beetabschlusses. Das weiß ich zwar und es auch so angelegt, aber die Pflanzen mit ihrem eigenen Gestaltungswillen haben mit der Zeit das Heft in die Hand genommen. Katrin wäre ihnen längst in die Parade gefahren und hätte im wahrsten Sinne für klare Kante gesorgt…
Und jetzt gehen wir einmal rund ums Haus. Viel Freude mit den Bildern, sie vergrößern sich durch Anklicken und die Bildunterschriften werden sichtbar.
- Der Eingangsbereich mit Rosen, Formschnitt, kugeligem Ahorn und der Pflasterung zeigt sofort an, um was für einen Gartenstil es sich bei Katrin handelt
- ‚Palmengarten Frankfurt‘ ist robust mit langer Blühdauer
- Der Steppensalbei Salvia nemorosa ‚Caradonna‘ in voller Blüte. Tipp: Eine Woche später komlett bis auf eine handbreit und wenige Blätter herunterschnieden, düngen, mulchen, gießen. Im September folgt die zweite Blüte
- Nicht kleckern, sondern klotzen: Salbei Salvia nemorosa ‚Caradonna‘ in Hochform. Im schattigen Vordergrund bedeckt Storchschnabel den gesamten Boden und lässt kein Unkraut aufkommen
- Sortentipp: Taglilien Hemerocallis Soleil d’Or blühen den ganzen Sommer unermüdlich
- Bänke zum Ausruhen und als Blickfang sind immer eine gute Idee. Hortensie ‚Annabelle‘ bekommt besonders guten Stand durch gebogene Metallgitter aus dem Baumarkt, durch die sie hindurchgewachsen sind
- Ein Garten wirkt größer und lässt sich viel einfacher gestalten, wenn er in Räume unterteilt wird
- Silbriger Ziest ist in England genau wie bei Katrin sehr beliebt als Beetabschluss. Tipp: Blütenansätze abschneiden
- Was für ein schöner Rosenbogen! Er bringt Abwechslung und Höhe in die Gestaltung. Das Rondell mit Schale gibt dem Blick einen Halt
- Eibenhecken trennen die verschiedenen Gartenräume. Tipp zum Beet davor: Der Garten strahlt Ruhe aus, wenn an manchen Stellen nur verschiedene Blattfarben und -strukturen zum Einsatz kommen (schön für schattige Partien)
- Blick über die Rasenfläche auf das Rondell: geschickte Mischung aus strenger Einfassung und lockerer Staudenbepflanzung
- Die Kunst der Staudenverwendung: wenige Sorten, aber von ihnen große Mengen bringen den Wow-Effekt
- Alle Dekoration ist im Stil aufeinander abgestimmt
- Das Staudenbeet am Haus ist in Pastelltönen gehalten. Und der Phlox macht klar, dass auch dieser Garten kein Irrtum ist ;-) Er ist an der Terrasse perfekt platziert, denn so kann sich Katrin auf der Terrasse an seinem Honigduft erfreuen
- Das Mädchen pflückt sich von den Rosen und dem Steppensalbei. Tipp: Formen wiederholen wie hier mit der Krone des Baumes und dem runden Beet
- Diese Buchskugeln sind noch gesund, vielen anderen machte ein Pilz den Garaus. Sie sind ein echter Gestaltungstipp für große, monotone Rasenflächen. Leg sie locker wie Boule-Kugeln aus!
- Formschnittelemente, durchgängig bepflanzte Beetabschlüsse zum Rasen und ausgesuchte Accessoires sind typisch für Katrins Garten
- Wie ein Cornetto Erdbeer: Phlox paniculata ‚Kirmesländler‘
* Der Tag war ein wahres Instagramtreffen – bei Katrin zu Besuch waren ebenfalls weitere nette Menschen mit grünem Daumen: my.life.1969, felixgartenglueck, rosmarintraum, mira.s_r und alsterlädchen.
Übernachtet habe ich bei Marion in ihrem zauberhaften Garten-B&B, aber das ist eine nächste Geschichte…
Über mich


Ein sehr schöner eleganter Garten, den würde ich sofort nehmen.
Danke fürs Zeigen
Liebe Grüße nach Berlin
Ilona
Katrins Garten ist wirklich ein Schmuckstück!
Viele Grüße von
Margit
Ja, man sieht, dass Katrin ihren Garten gut im „Griff“ hat. Die Beetabschlüsse finde ich auch nachahmenswert. Aber die „Pflanzen mit ihrem eigenen Gestaltungswillen“ passen manchmal besser zu Ikebana!!! Liebe Grüße
Dann bin ich schon mal auf die nächste Geschichte gespannt, liebe Xenia.
‚Garten mit Landschaft‘ fällt mir spontan zu Katrins Garten ein. Es sieht aus,
als wurde auch mit der Größe nicht gekleckert… Der Garten gefällt mir sehr,
so ganz in meinen Farben und keine Spur von Trockenheitsschäden. Danke
fürs Zeigen und liebe Grüße bis zum nächsten Mal,
Edith