Jahr: 2016

12tel Blick 30. September 2016

12tel Blick September: alles nach Plan – Stauden teilen und umsetzen

Der 12tel Blick vom 30. September zeigt: Der Garten kommt zur Ruhe, bald ist Pflanzzeit. Die Planungen für so manche Umpflanzaktion haben begonnen. Dass dafür Apps auf dem Smartphone super sind, zeige ich dir heute. Nun ist auch der September schon wieder vorbei. Puh. Ich gestehe: Viel habe ich seit dem letzten 12tel Blick im Garten nicht getan. Erst war der September der eigentliche Hochsommermonat des Jahres, dann bin ich krank geworden. Beides eindeutig Punkte, die für den Liegestuhl sprechen – erst mit Sonnenschirm, dann mit Kuscheldecke. Allerdings habe ich beobachtet, eine Bestandsaufnahme durchgeführt, Pläne geschmiedet. Mein liebster Partner dafür: das Smartphone. Früher trug ich ein Heftchen bei mir, in das ich hineinschrieb, was ich wie und wo verändern möchte. Manchmal fertigte ich kleine Zeichnungen dazu an. Später bin ich auf die Idee gekommen, Fotos vom ganzen Beet zu machen, denn es ist ja fraglich, ob ich im April noch weiß, wo denn genau die Eisenhüte stehen, die ich dann aufnehmen und teilen muss. Oder an welchen Fleck die Tulpenzwiebeln sollen. Aber umständlich war das trotz Fotoaufnahme schon …

Hortensienkranz binden

Kranz aus Hortensien ganz einfach selber zaubern

Sie sind der Traum des Herbstes: Hortensien. Hier gibt’s die Anleitung für einen hübschen Kranz. Wenn im Garten Ruhe einkehrt und die anderen Pflanzen sich langsam verabschieden, sind Hortensien durch ihre haltbaren Blüten in den immer zarter werdenden Farben ganz besonders wertvoll. Und das nicht nur im Beet! Jetzt als Dekoration ins Haus geholt, sehen sie edel aus, bis der Adventsschmuck sie ablöst. (Hilfe, ist das Jahr tatsächlich schon wieder so weit fortgeschritten?) Heute übernimmt hier Denise die Regie und zeigt, wie du einen hübschen Kranz aus Hortensien binden kannst. Und das Schöne daran: Natürlich funktioniert diese Technik auch bei anderen Materialien. Denise habe ich über Instagram (@feenmoos) kennen und schätzen gelernt. Mir sind immer wieder ihre großartigen Natur- und Bergfotos aufgefallen, kommt sie doch aus der Schweiz und liebt das Wandern, Biken und Campen – als Naturverbundene waren wir gleich auf einer Wellenlänge. Da sie überdies Floristin ist, die ihre Ideen und Inspirationen aus der Natur schöpft, passt sie bestens zu berlingarten.   Hortensien-Kranz binden Schritt für Schritt. Liebe Denise, ich danke dir von Herzen für …

Kräuter sind auch wunderhübsche Zierpflanzen

Interview: Simones Würz- und Heilkräutergarten

In Teil 2 der Serie aus dem Kärntner Lesachtal gibt es ein Interview mit der Biologin Simone Matouch, die einen wunderschönen Kräutergarten hegt und pflegt. Die Wienerin kam einst im Auftrag der Bundesregierung als Wissenschaftlerin ins Tal, um Biotop- und Kulturlandschaftsflächen zu kartieren – und blieb. Simone verdient heute ihr Geld mit unterhaltsamen und sehr informativen botanischen Führungen. In denen erfährst du zum Beispiel, dass Bohnenkraut “ehelich anregend” wirkt, Majoran jedoch das Gegenteil. Der von Simone geschulte Besucher weiß also, was noch auf dem Programm steht, wenn abends das Gulasch entweder so oder so gewürzt wurde. Simones zweites Standbein ist die Herstellung von Kräuterprodukten. Die Kräuter sammelt sie in der freien Natur und baut sie in ihrem Garten an. Worauf es ihr dabei ankommt, hat sie uns heute verraten. Liebe Simone, Gärten spiegeln Wesen und Vorlieben ihrer Gärtner und den speziellen Lebensraum wider. Was erzählt uns dein Kräutergarten über dich im Lesachtal? Ich weiß nicht recht – ich denke, es wären eher die Besucher meines Gartens dazu berufen, diese Frage zu beantworten. Ich könnte mir vorstellen, …

Dahlienfeuer in der Vase

Schneller Herbststrauß mit Dahlien

Heute gibt’s mal wieder einen Tipp für Zwei-linke-Hände-Floristik: einen Herbststrauß mit vielen Dahlien und Sedum als Steckhilfe. Im letzten Jahr habe ich entdeckt, was für großartige Helferlein die Hennen sein können. (Einen Beitrag dazu findest du hier.) Nicht das scharrende Federvieh, sondern die fetten Hennen aus dem Staudenbeet. Als Steckhilfe, die auch noch attraktiv aussieht, sind sie unschlagbar. Du brauchst nur eine Vase sowie Fetthenne (Sedum), die du als Basis hineinsteckst, und schon kann es munter losgehen, deine weiteren Blüten zu platzieren. Durch ihre feinen Verästelungen wackelt nichts, nichts fällt blöd zur Seite, alles bleibt brav an Ort und Stelle. Endlich gehorchen mir mal alle – so mag ich das! Ich habe mich heute für Dahlien entschieden und noch ein paar bunte, sehr eng gesteckte Farbkleckse in Form von Astern, Sonnenblumen und Knöterich hinzugefügt. Der frühe Herbst darf ruhig bunt sein, die triste Jahreszeit kommt früh genug, oder? Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Impressionen Lesachtal

Urlaub im Lesachtal – Entspannung, wandern, schönste Flora

Gartenblog und Bergurlaub – geht denn das zusammen? Unbedingt, wenn es ins österreichische Lesachtal geht, das für seine Blumen berühmt ist. Einmal im Jahr mache ich einen Urlaub, um Neues kennenzulernen – in der Regel tolle Städte -, einmal brauche ich Tiefenentspannung durch Naturerlebnis. Dafür fahre ich seit knapp 30 Jahren immer wieder ins österreichische Lesachtal. Dort schätze ich das Gegenteil von Berlin: grandiose Natur, Ruhe und Freundlichkeit. (Nichts für ungut, liebe Heimatstadt, nu sei mal nicht beleidigt, deine Stärken liegen eben woanders.) Das ursprüngliche Tal ist der optimale Urlaubsort für mich, da ich authentische Alpenkultur, körperliche Betätigung beim Wandern (meine Familie auch beim Klettern, Mountainbiking und Rafting) und erholsame Ruhe abseits vom Megatourismus suche. Und die erwiesenermaßen aufregendste Flora, die man sich im Hochgebirge vorstellen kann. Alle Fotos dieses Artikels vergrößern sich durch anklicken. Es gibt bei diesem schmalen Tal einen Kärntner und einen Osttiroler Teil, die sich Lesachtal und Osttiroler Gailtal nennen, was für uns Gäste, die Berge und die Blumenwelt aber herzlich wurscht ist. Es erstreckt sich in West-Ost-Richtung parallel zur italienischen Grenze. Auf …

12tel Blick 30. August 2016

12tel Blick August: gelungen und missglückt

Der 12tel Blick im August soll nicht nur auf die Schokoladenseiten fallen, sondern auch auf die nicht aufgegangenen Konzepte. Ich hoffe, du hast Hinweise für mich, wie ich es besser machen kann. Das Schöne an der Aktion 12tel Blick und meine Auswahl des Blickwinkels ist, dass alles immer tipptopp und wohlgeharkt aussieht. Dazu kommen ansprechende Fotos der monatlichen Highlights. Am Ende kann ich stolz ein ganzes Jahr Perfektion anbieten. Ein Garten voller Schokoladenseiten. Aaaber: Nun ist das hier keine Hochglanzzeitschrift und ich bin bei berlingarten sozusagen zu Hause. Warum also nicht mal ungeschminkt? Ich möchte heute nicht nur mein Freud, sondern auch mein Leid mit dir teilen. Wenn du Tipps und Tricks für mich hast, wie ich meine kleinen Misserfolge noch drehen kann: Hinterlasse bitte einen Kommentar. (Und sonst auch, denn das macht mich Schreiberling einfach glücklich.) Top oder Flop. Unter der Überschrift “gelungen” würde ich meine Bemühungen, die Farbe gelb stärker im Garten zu integrieren, verbuchen. Ich habe ja schon öfter seufzend angemerkt (hier zum Beispiel), dass der Gartengemahl und ich viele Jahre in …

Highline Park is perfect urban gardening

Urban Gardening New York: ein Nachmittag im Highline Park

Ein Dutchman in New York: im Highline Park auf der Westseite Manhattans lässt sich erleben, wie Piet Oudolf eine ehemalige Hochbahntrasse im Meatpacking District gestaltete. Und die streitbaren New Yorker es schafften, eine schon für Immobilienprojekte vorgesehene Fläche für die Öffentlichkeit zu bewahren. Liebe Leser_innen von berlingarten, mein Name ist Steffi. Vor kurzem hat Xenia mich eingeladen, einen Gastbeitrag für berlingarten zu schreiben. Das ehrt mich, da ich Xenias Blog sehr gern folge und bei berlingarten neben vielerlei Inspiration auch wertvolle Tipps für die Gartenpraxis finde. Mit meiner Familie war ich im August 2014 und 2016 in New York unterwegs. Ich freue mich, euch hier mitzunehmen in New Yorks Highline Park. Piet Oudolf und seine New Yorker Pflanzenverwendung. Saftig grüne Wiesen, weitläufige Wege unter schattenspendenden Baumriesen, eine spiegelnde Wasserfläche… Alles, was sich in meiner und vermutlich auch eurer Vorstellung mit dem Wort Park verknüpft, fehlt im New Yorker Highline Park komplett. Was mich als Gartenfreundin und Pflanzenliebhaberin dennoch dort hingetrieben hat, war das Stichwort Piet Oudolf. Der niederländische Landschaftsgärtner hat im Highline Park die Bepflanzung …

Petunie Sulfinia Purple wird richtig üppig

Interview zur Balkonblütenpracht: so geht’s mit Surfinia Petunien

Ein Traum: Blütenpracht im Balkonkasten mit Petunien. Die Sorte Sulfinia Purple kann fast bis zu einem Meter lang wachsen. Eine Balkongärtnerin aus Nabburg verrät im Interview, wie es geht. Kennst du das? Die Mischung aus Bewunderung, ehrlicher Anerkennung und leisem Neid? So geht es mir beim Anblick der Balkonkästen in den Alpenregionen. Stramme Geranien, wallende Petunien, abertausend Blüten unterstützt durch strotzend grüne Begleiter wie Zierspargel oder Weihrauchpflanze – ich fasse es nicht, wie die Bergbewohner das hinbekommen. Postkartenmotive wohin man schaut. Ja haben die denn alle grüne Daumen? Das menschliche Genom ist doch entschlüsselt, lässt sich da nicht googeln, warum es Süddeutsche, Österreicher und Schweizer so draufhaben mit den bunten Blumenbalkonen? Eigentlich müsste man wohl auch überall ein “-innen” dahintersetzen, denn es scheint ein Mindestmaß an Östrogen dazuzugehören, Sommerblumen auf Hochleistungsniveau heranzuziehen. Ich will dem Geheimnis auf die Spur kommen und frage Silvia Greilich vom Schwarzen Adler in Nabburg in der Oberpfalz, wie sie eine Pracht hinbekommt, von der eine Berliner Flachlandtirolerin nur träumt. In diesem hübschen Ort direkt über der Nab verbrachten wir jüngst …

Rosie Sanders überwältigende Blüten

Blumenportraits ganz groß: Rosie Sanders

Wirklich groß – die Blumengemälde der Rosie Sanders. Von den fantastischen Bildern einer passionierten Gärtnerin. Das Wetter war grauslich, aber ich hatte eine herrliche Zeit. Dank Rosie Sanders. Während es draußen schüttete, tauchte ich auf meinem Sofa in die Welt der wohl besten zeitgenössischen Blumenmalerin ein. Ich hatte mein Tablet auf dem Schoß und war mit ein paar Klicks in Rosies Garten und Atelier zu Gast. YouTube kann etwas Wunderbares sein und Eindrücke von einem Menschen vermitteln, der einem eigentlich fremd, aber dann doch so nah ist. Dazu blätterte ich durch ein herrliches Buch mit den Bildern einer Malerin, die bereits mit fünf Goldmedaillen der Royal Horticultural Society ausgezeichnet wurde. Es entstand das gute Gefühl, etwas von dieser Kunst zu besitzen. Der Bildband ist letztes Jahr im Sandmann Verlag erschienen (mir wurde er als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt) und trägt den Titel ‘Überwältigende Blüten’. Er ist 160 Seiten stark und beinhaltet mehr als 90 Farbabbildungen in ausgezeichneter Qualität. 38 Euro kostet das Buch. Es finden sich Beispiele aller für Rosie so typischen Blumen darin: atemberaubende von Orchideen, Papageientulpen, Iris, Rosen. Das Besondere …

Leider plattgemacht: Garten in Oeynhausen

Wahl 18.09.: aus dem Fall Oeynhausen lernen

In genau sechs Wochen ist Wahl in Berlin. Die Gesichter der bekannten Politiker schauen jetzt berlinweit aufs Wahlvolk herunter. Und das meine ich auch im wörtlichen Sinne. Daher stelle ich dir heute die Wählervereinigung “Aktive Bürger” vor, die auf Bezirksebene in Charlottenburg-Wilmersdorf antritt und eben nicht im Duktus von oben herab mitmischen will, sondern aus Bürgernähe. Sie ist nicht links, nicht rechts, sondern mittendrin in den Kiezen. Sie will eine Alternative sein, die man guten Gewissens wählen kann, wenn man ansonsten bei den etablierten Parteien vor der Frage steht: Pest oder Cholera? Die Kandidaten waren früher bei anderen Parteien jeder Richtung oder kommen aus Bürgerinitiativen. Alle eint, dass sie schmerzlich erfahren haben, dass Politik in Berlin nicht im Sinne der Wählerinnen und Wähler und schon gar nicht nachhaltig betrieben wird. Im Team ist auch Siegfried Schlosser, den ich – damals noch als Pirat – in zahlreichen Sitzungen der Bezirksverordnetenversammlung erleben konnte. Und ich muss sagen, das ist ein Volksvertreter im wahren Sinne. Die Hummel im Hintern der Etablierten – unbequem bis schmerzhaft. Immer wachsam, geradeheraus, im Geiste unabhängig. Dass dieses …