Alle Artikel in: Meinung

Hier geht’s zur Sache. Alles, was die Gärtnerin und andere Gartenprofis so umtreibt.

Meisensturzflug

Die Vögel zählen, solange es noch Gärten gibt.

Warum ich mitmache bei der Stunde der Gartenvögel. Ich werde mitmachen bei der Stunde der Gartenvögel, weil ich gelernt habe, dass jeder Moment kostbar ist in meinem Gartenleben. Wer weiß, ob es den Garten samt seiner Bewohner im nächsten Jahr noch gibt? Auf einer Großbaustelle findet noch nicht einmal eine Minute der Gartenvögel statt. Ich werde an einem der Tage vom 8. bis 10. Mai eine Stunde im Garten verbringen, ganz still und entschleunigt, und beobachten, welche Vögel bei mir zu Gast sind. Ziel der Aktion, den der NABU initiiert, ist ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen, sondern vielmehr darum, Anteile und Trends von Populationen zu ermitteln. (Was genau dahinter steckt und was du tun kannst, erfährst du hier.) Jeder Moment Kontemplation im Garten ist unendlich viel wert. Jeder Moment, an dem ich nur dasitzen kann und mich am Grün, an der guten Luft und allem, was da lebt, erfreuen. Gartenvögel. Was für ein schönes Wort. Garten. Vögel. …

berlingarten bei STADTLANDFLAIR

berlingarten zieht Kreise – der Garten mit seiner Geschichte, mit dem Damoklesschwert der Räumung und Planierung, und auch das Blog. Beides freut mich sehr. Ich bin fest davon überzeugt, dass es nur gut und richtig sein kann, gegen die unwiederbringliche Vernichtung von Grünflächen in unseren Städten anzuschreiben und eine Öffentlichkeit zu schaffen – heute auf dem Portal STADTLANDFLAIR. Denn Schrebergärten und andere Formen von Urban Gardening sind längst kein Nischenthema mehr. Die Wartelisten sind lang, zigtausend Bewerber – insbesondere von jungen Familien mit Kindern – sind es derzeit allein in Berlin. Wir wollen im Kontakt mit der Natur, mit frischem Obst und Gemüse und guter Luft leben. Wir wollen Bienen, Vögeln und anderen Wildtieren Lebensraum bieten. Das sind keine Partikularinteressen mehr. Das ist ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, das Allgemeingut geworden ist. Und dass sich das Blog berlingarten entwickelt, erfüllt mich natürlich ganz besonders. Wenn ich spüre: Da sind Menschen, die teilen meine Interessen, denen kann ich etwas geben mit meiner Gartenleidenschaft und meinem Wissen. Da bist du und liest diesen Artikel. Danke dafür!

Gartenbücher: zwei besondere zum Frühling

Schwelgen, erfreuen, Anregungen finden: Diese beiden Gartenbücher zum Thema Frühling sind meine absoluten Favoriten. “Frühlingserwachen kann früh beginnen und sich dann lange hinziehen. Mit dem Kalender hat es wenig zu tun. Es ist eher ein Ereignis im Herzen des Menschen alle Jahre zu verschiedenen Anlässen und an unterschiedlichen Orten – und ganz besonders dort, wo ein Gärtner auf den Frühling hofft.” Sätze wie diese sind es, die mich immer wieder begeistern an dem Buch “Frühling lässt sein blaues Band…” von Gerda Nissen (Fotos Ursel Borstell). Dieses Buch ist nicht die Vorstellung eines bestimmten Gartens oder eine Ansammlung von Tricks für Pflanzenkompositionen, sondern sind die gesammelten Gedanken und Beobachtungen einer Gartenpoetin zum Thema “Frühling im Garten”. Und vor allem “Gärtner im Frühling im Garten”. Leider ist Gerda Nissen vor einigen Jahren viel zu früh verstorben. Und dieses Buch gibt es nicht mehr im Handel, man kann es aber im Internet aufstöbern und antiquarisch erwerben. Eine weitere Leseprobe gefällig? “Dichter haben zu allen Zeiten versucht, ihr Glücksgefühl über einen neuen Frühling in Worte zu fassen. (…) Es …

Freitags-Füller: Bitte um Lektüre-Empfehlungen

1.  Vielen Dank an diesen milden Winter . 2.  Das erste Schneeglöckchen guckt schon mal, was für ein Wind 2015 weht, die Winterlinge zeigen “Die Erde lebt!”, nur die Primula – übersetzt “kleiner Erstling” – werden ihrem Namen nicht gerecht und sind bei uns noch nicht gewachsen. 3.  Es ist so langweilig, wenn man als Anti-Drinler Draußen-Pause hat. 4.    Aber das hört ihr von mir ja nicht zum ersten Mal. 5.  Kann mir bitte jemand eine gute Lektüre empfehlen? 6.   Dabei bin ich für Belletristik-Tipps genau so aufgeschlossen wie für Gartenbuch-Empfehlungen. 7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf das Zwei-Mädels-auf-der-Couch-mit-Potatoes-Ritual, morgen habe ich nichts (gähn!) geplant und Sonntag möchte ich mal wieder Skat spielen! Die Satzfragmente sind vom Blog Scrap Impulse vorgegeben und können individuell ergänzt werden.

Im Montagsinterview bei Texterella

Was für eine Ehre – die Teilnahme an einem Montagsinterview bei Susanne Ackstaller, bekannt als Modekolumnistin für die Welt kompakt oder eben als Macherin eines der ganz großen Mode- und Lifestyleblogs in Deutschland: Texterella. Dort berichtet sie über Trends in Sachen Mode und Beauty für Frauen ab 40 und geht auch viele Themen an, die sich nicht nur mit dem schönen Schein befassen, uns Frauen aber umso mehr interessieren. Heute erscheint also mein Interview, in dem ich nicht nur meinen Kleiderschrank herzeigen konnte, sondern auch das Anliegen für meine wahre Passion, das Gärtnern in Berlin, loswerden konnte. Danke, Texterella, für deine herzliche Einleitung. Ich wünsche dir weiterhin so viel Erfolg mit deinem Blog und deiner geistreichen Kolumne! Und hier gibt es das komplette Interview.

Freitags-Füller: Sehnsucht nach Aufrichtigkeit

1.  Zurzeit bin ich süchtig nach Schokolade. Und ich sehne mich nach einem friedvollen Miteinander aufgeklärter Bürger. Und aufrichtigen Politikern. 2.  Die Wut auf  die Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf fühle ich intensiv. Ihr Verhalten missachtet den Willen von 85.000 Menschen, geäußert in einem Bürgerentscheid im Mai 2014. 3.  Mit nur einem Klick kommt ihr zu den Hintergrundinformationen über die bedrohliche Situation für die größte und älteste Kleingartenanlage Wilmersdorfs, in der auch mein Garten liegt. (Das pdf zum Download ist lesenswert.) 4    Darüber einen ausführlichen Blogpost zu machen, ist mir zu kompliziert. Denn ich bin immer noch nicht fit. 5.  Es muss doch nicht sein, dass mich grüne Politik im grauen Gewande noch weiter runterzieht. 6.   Und nun mache ich mir meinen Lieblingstee. Derzeit Ingwer-Zitrone. 7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf meine Familie, morgen habe ich das Bestellen von Saatgut geplant und Sonntag möchte ich gucken, wie es meinen ersten schon blühenden Schneeglöckchen und Alpenveilchen geht; es soll ja kälter werden! Die Satzfragmente sind vom Blog Scrap Impulse vorgegeben und …

Freitags-Füller: stürmische Zeiten

Wenn man verkeimt darniederliegt und nur das Tablet Tor zur Welt ist, kann man die trost- und gartenlose Zeit mit dieser hübschen Idee des Blogs Scrap Impulse überbrücken und einige vorgegebene Stichworte ergänzen: 1.   Das, was da draußen herrscht, ist nicht weiß, kristallen und lieblich, sondern das stürmischste und ungemütlichste aller Winterwetter. 2.  Übrigens spüre ich das nicht, ich bin drinnen.  3.  Aber ob im Garten jetzt den Vögeln die Häuschen nur so um die Ohren fliegen, darüber mach ich mir schon Gedanken. 4. In meiner Handtasche ist tote Hose. 5.  Meinen Taschentuchkonsum würde ich gern reduzieren. 6. Wenn ich nach rechts schaue sehe ich Pegida und in allen anderen Richtungen nur Paris. Mir ist schlecht. 7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf meine Tochter, die hat heute Geburtstag, morgen habe ich ein paar liebe Überraschungsgäste für sie geplant und Sonntag möchte ich von der Familie zu einem gemeinsamen Spaziergang in den Garten gelüftet werden!

Kleingärten: begehrt und bedroht

Über Gärten in der Stadt, ein Herzblut-Thema vieler Menschen, den fehlenden Willen der Politik, diese zu erhalten, und die Hoffnung auf Veränderung. Kleingärten sind schwer angesagt, launige Artikel werden darüber geschrieben und begeistert gelesen, es sind sich alle einig, dass wir in Berlin diese grünen Flächen brauchen, sie zu unserer Tradition dazugehören und für eine lebenswerte Zukunft unabdingbar sind. Gärten sind erwiesenermaßen erwünscht und für die Natur unerlässlich. Konkret gibt es hier 150.000 Kleingärtner plus vielleich 5 – 10 Personen drum herum – Oma, Opa, Freunde, Kinder usw. – da kommen wir schnell auf eine Million Menschen in dieser Stadt, die mit den Gärten in Berührung sind und Erholung aus ihnen schöpfen. Von den vielen Spaziergängern ganz zu schweigen. Zeigt bei einer Einwohnerzahl von rund 3,5 Millionen eine beachtliche Relevanz. Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Bürgerentscheid um den Erhalt der Gartenanlage Oeynhausen zu so einem sensationellen Ergebnis von 77 % oder fast 85.000 Ja-Stimmen geführt hat. Das sind nicht alles nur Leute, die im direkten Bezug zur Kolonie stehen, die Zustimmung ging durch …

Kaufst du noch alles oder swapst du schon?

Klamottentausch-Parties oder Sämereien-Börsen – zu tauschen und zu teilen ist schwer angesagt. Swap schwappt rüber aus den USA und ist so alt wie die Welt: Gib du mir deins, ich geb dir meins. Ach so: tauschen. Ja, to swap, so heißt das neue Zauberwort. Kaufrausch war gestern, heute schaut nicht nur die Political Correctness auf den Wert der Dinge und besinnt sich neu. Viele, besonders junge Leute achten verstärkt darauf, was sie wie konsumieren. Es steht hoch im Kurs, nicht nur höher zu wollen, oder schneller, weiter, neu. Daher finde ich es einen großartigen Ansatz, meine zu groß gewordenen Stauden nicht wie früher auf den Kompost zu kippen, sondern vor den Gartenzaun zu stellen und andere Menschen damit zu beglücken. Oder Sämereien zu tauschen. Auch das Zuviel an Pflaumen, Birnen, Äpfeln kommt raus – so viel schälen kann ich gar nicht, wie vom Baum plumpst. Und zack: Es dauert nur wenige Minuten, dann ist alles weg. Nicht verstohlen eingepackt, sondern offen – und meist mit einem Klönschnack dazu – mitgenommen. Und das Prinzip zieht weiter …

Wie war mein Sommerwetter?

23. September, Herbstanfang. Eiskalter, aber freundlicher Morgen. Das erste Mal schicke ich meine Tochter mit einer richtigen Draußenjacke zur Schule. Sommer war gestern. Und wie war das Sommerwetter 2014? Das Untrüglichste ist, ich werfe einen Blick auf meine Wetteranzeiger: Regentonne, Rosen, Phlox. Und Anemone japonica. Dann kann ich heute noch sagen, wie die letzten Monate waren: Mein Sommer war deutlich zu trocken und früh sehr warm. Die Tonnen waren nach dem Winter erst am 31. August wieder voll, die Rosen hatten lange keinen Sternrußtau, aber der Phlox – au weia. Mehltau ist wirklich kein schöner Anblick. Und ein noch schrecklicherer ist der der Herbstanemone. Sie lässt sich nämlich von früher Wärme und Sonne blenden und legt umso eher mit der Blüte los. Und ist natürlich auch früher durch und ruft dann laut: Vergänglichkeit! Ich seufze, wenn ich an ihren Samenständen vorübergehe. Was die  Meteorologen hochwissenschaftlich und offiziell zum Sommer sagen, findest du hier. Aber was nützte meinem Phlox der Regen in Westfalen. Wie war dein Sommerwetter? Sternruß- oder Mehltau?